Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus
Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. «Die Massnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können», sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Grossaufgebot unterwegs.
In der Gemeinde Rohrdorf wurde am Abend die Evakuierung von Häusern in einer Wohnstrasse vorbereitet. Rund 60 Menschen seien betroffen. Vollgelaufene Keller und Unterführungen würden insbesondere aus Bad Feilnbach und Raubling gemeldet, hiess es. Bad Feilnbach sei mit dem Auto nur noch schwer zu erreichen. In Thansau konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf ein Altenheim, in das Wasser einzudringen drohte.
Die Behörde appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, vom Hochwasser bedrohte Gebiete zu meiden und sich in Gewässernähe nicht in Kellern und Tiefgaragen aufzuhalten.
In der Stadt Rosenheim galt die Situation am Abend als «diffus», teilte ein Sprecher mit. «Momentan lässt sich noch schwer abschätzen, wie sich die Hochwasserlage weiterentwickelt», sagte Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Die Experten vom Wasserwirtschaftsamt gingen davon aus, dass an der Mangfall Hochwassermeldestufe drei, vielleicht sogar vier, erreicht werden könne, so der Rathaus-Chef. «Unser Hochwasserschutz ist aber für beide Fälle gerüstet.»