Das war die Europameisterschaft 2021
Die Italiener triumphierten, die Schweizer brillierten und Europa sorgte sich wegen Corona und um Christian Eriksen. Vor der kommenden EM in Deutschland ein Blick zurück auf das Turnier von 2021.
Italienischer Höhenflug
Zwischen zwei verpassten Weltmeisterschaften brillierte Italien an der ersten Europameisterschaft, die in ganz Europa ausgetragen wurde. Das von Roberto Mancini aufgebaute Team überzeugte für einige Wochen mit einem modernen Spielstil. Die Squadra Azzurra hatte auch das Glück, das ihr in den WM-Qualifikationen zuletzt fehlte. Sowohl im Halbfinal gegen Spanien als auch im Final gegen England entschied das Penaltyschiessen. Im Achtelfinal musste Italien gegen Österreich in die Verlängerung.
Im Zeichen von Corona
Das Turnier stand im Zeichen von Corona. Die Pandemie führte dazu, dass die Stadien nicht voll ausgelastet werden durften. In der Vorrunde waren bloss in Budapest mehr als die Hälfte der Plätze belegt, später auch in Kopenhagen und London. Für den Final im Wembley durften 65’000 Zuschauer ins Stadion. Diese mussten entweder negativ getestet oder geimpft sein. Eine Maskenpflicht gab es aber nicht, was von einigen Stellen zu Kritik führte.
Die Nacht von Bukarest
Die Schweiz schaffte es erstmals an einem grossen Turnier seit 1954 in den Viertelfinal. Dabei eliminierte die Mannschaft von Nationaltrainer Vladimir Petkovic den Weltmeister Frankreich. In einem denkwürdigen Spiel in Bukarest schossen Haris Seferovic und Mario Gavranovic die Schweiz mit Toren in den letzten zehn Minuten zum 3:3-Ausgleich in die Verlängerung. Im Penaltyschiessen trafen alle fünf Schweizer, Goalie Yann Sommer hielt den Versuch von Kylian Mbappé.
Im Viertelfinal hielten die Schweizer in St. Petersburg auch ohne den gesperrten Granit Xhaka den Spaniern stand. Xherdan Shaqiri egalisierte den frühen spanischen Führungstreffer in der 68. Minute. Etwas später flog Remo Freuler mit einer strengen Roten Karte vom Platz. Im mit 1:3 verlorenen Penaltyschiessen traf nur der erste Schweizer Schütze Gavranovic.
Das Drama um Eriksen
Für den grossen Schreck des Turniers sorgte der Notfall um Christian Eriksen. Der dänische Spielmacher brach im ersten Gruppenspiel gegen Finnland in der 43. Minute ohne Fremdeinwirkung zusammen. Er wurde lange Zeit auf dem Platz medizinisch versorgt. Nach knapp zweistündigem Unterbruch wurde die Partie fortgesetzt. Eriksen konnte das Spital sechs Tage später mit einem implantierten Defibrillator wieder verlassen. Neun Monate später lief er wieder für das dänische Nationalteam auf.