Djokovic spielt mitten in der Nacht – und gewinnt in fünf Sätzen
Novak Djokovic verhindert beim French Open in einem Fünf-Satz-Krimi das Aus in der 3. Runde nur knapp. Der Sieg des Weltranglistenersten gegen Lorenzo Musetti steht erst nach 3 Uhr morgens fest.
Es war ein hartes Stück Arbeit, das Novak Djokovic abliefern musste, um in die Achtelfinals einzuziehen, in welchen der French-Open-Titelverteidiger auf den Argentinier Francisco Cerundolo treffen wird. Der 37-jährige Serbe verwandelte erst um 3:06 Uhr in der Nacht zum Sonntag seinen ersten Matchball zum 7:5, 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:0-Sieg gegen den Italiener Musetti. Viereinhalb Stunden dauerte die Partie.
Djokovic am Ende souverän
Er sei voller Adrenalin und könne sicher nicht schlafen, sagte Djokovic lächelnd im Interview auf dem Court Philippe Chatrier auf Französisch: «Also, wenn es irgendwo eine Party gibt, ich gehe hin. Auf geht’s!» Er zollte Musetti «grossen Respekt. Ich habe ihm am Netz gesagt, dass er einen unglaublichen Match gespielt hat. Er war sehr nah dran, ihn zu gewinnen.»
Nachdem er mit 1:2 nach Sätzen gegen den bravourös aufspielenden Italiener zurückgelegen hatte, drehte der topgesetzte Djokovic auf und zeigte am Ende eine Machtdemonstration. Es gebe durchaus eine gewisse Schönheit, um drei Uhr in der Nacht ein Spiel zu gewinnen, «solange es das letzte des Turniers ist, aber das ist hier nicht der Fall. Ich werde mich so schnell wie möglich erholen müssen.» Er sei, so Djokovic, für diesen Sieg «physisch an die Grenzen gegangen».
Rekord von Federer egalisiert
Mit seinem 369. Sieg in einem Grand-Slam-Match stellte der Serbe den Rekord von Roger Federer ein. Mit seinen 24 Grand-Slam-Turniersiegen hat er Federer (20) und auch Rafael Nadal (22) längst überflügelt.
Mit «kleinen Erwartungen und grossen Hoffnungen» starte er dieses Jahr in Paris, hatte Djokovic vor seinem ersten Aufschlag im Stade Roland Garros gesagt. In dieser Saison hat der frühere Dominator auf der Tour noch nicht seinen Rhythmus gefunden und noch kein Turnier gewonnen. «Natürlich beeinflusst mich das», gab Djokovic zu.