Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal erneut nur leicht gewachsen
Die Schweizer Wirtschaft ist im ersten Quartal 2024 nur leicht gewachsen. Damit setzte sich das unterdurchschnittliche Wachstum der letzten Quartale fort. Weiter solide zeigen sich der Dienstleistungssektor und der private Konsum, während die Industrie stagniert.
Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) legte in der Periode von Januar bis März 2024 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Im vierten und im dritten Quartal 2023 war die hiesige Wirtschaft ebenfalls um jeweils 0,3 Prozent gewachsen.
Ganz überraschend kommt die neueste BIP-Zahl nicht: Das Seco hatte bereits vor zwei Wochen in einer ersten Schnellschätzung einen Wert von 0,2 Prozent gemessen. Aufgrund aktualisierter Grunddaten sei dieser Wert nun leicht nach oben revidiert worden, heisst es.
Die Zahl ist um Sportevents bereinigt. Bekanntlich verzerren Olympische Spiele und Fussball-Grossanlässe das Schweizer BIP wegen der Lizenzeinnahmen, welche den hierzulande ansässigen Sportverbänden zufliessen. Unbereinigt war das BIP-Wachstum mit 0,5 Prozent leicht höher.
Schwache Industrie
Gemäss den Zahlen des Seco war die Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes, also der klassischen Industrie, im ersten Quartal leicht rückläufig. Die chemisch-pharmazeutische Industrie etwa habe die schwache Entwicklung der letzten Quartale fortgesetzt, während in den übrigen Industriebranchen die Wertschöpfung im Wesentlichen stabil geblieben sei. Eine leichte Expansion habe der Bausektor im Zuge steigender Umsätze im Hoch- und im Tiefbau registriert.
Massgeblich gestützt wurde das BIP-Wachstum dafür vom Dienstleistungssektor, wenn auch bei einer gewissen Heterogenität zwischen den Branchen, wie das Seco betont. Während sich der Finanzdienstleistungssektor eher schwach entwickelte, legte die Wertschöpfung im Gastgewerbe, im Gesundheitswesen oder in der öffentlichen Verwaltung deutlich zu. Auch der Detailhandel entwickelte sich sehr positiv, was auch das Wachstum im privaten Konsum erkläre.