Kunstmuseum Olten widmet Architekturskizzen eine Ausstellung
Das Kunstmuseum Olten widmet Architekturskizzen die Ausstellung «Begin Again. Fail Better», die das Scheitern als Teil des kreativen Prozesses beleuchtetet. Gezeigt werden Entwürfe von der italienischen Renaissance bis zur zeitgenössischen Architektur.
Ausgangslage für die Ausstellung war ein adaptiertes Zitat des irischen Schriftstellers Samuel Beckett, wie Ko-Kurator Manuel Montenegro im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Beckett setzte sich mit dem Scheitern auseinander, so wie jetzt die Ausstellung – aber in einem positiven Sinne. «Das Scheitern wird im kreativen Prozess zum Motor und ist eng verbunden mit dem Erlernen und der Erprobung des eigenen Handwerks», so der Kurator.
Die Ausstellung zeige, wie im Lauf der Zeit Architektinnen und Architekten ihre ersten Schritte dokumentiert haben, so Montenegro. Er organisierte die Ausstellung zusammen mit den Architekten Marco Bakker und Helen Thomas sowie mit Dorothee Messmer Direktorin des Kunstmuseums Olten. Dabei geht es mehrheitlich um die ersten Skizzen einer Idee, und deren folgende Version, in der die Idee weiterentwickelt wurde.
Skizzen der Architekturprominez
Die Skizzen werden paarweise präsentiert, die ein Entwicklung zeigen. Zu sehen gibt es eine grosse Bandbreite von Werken aus der Vergangenheit bis zu heute, darunter Entwürfe der 50 bekanntesten Schweizer Architekturbüros. Insgesamt werden in Olten 271 Objekte ausgestellt, etwa des Brasilianers Oscar Niemeyer (1907-2012), der, orientiert an Corbusier, Brasilia geplant hat, oder des Büros HHF Architekten in Basel.
Die Besucherinnen und Besucher sehen beispielsweise, wie sich die Idee des Schweizer Architekten Karl Moser (1860-1936) für die künftige Pfarrkirche St. Antonius in Basel veränderte. Der Architekt passte mit dem zweiten Entwurf das Erscheinungsbild der Kirche an, sodass sich diese besser in den angrenzenden Block einfügte. «Moser startet mit einer konventionellen Idee, die er dann an den spezifischen Kontext der Umgebung anpasste», so Montenegro.
Am 31. Mai findet die Vernissage statt. Die Ausstellung ist vom 1. Juni bis zum 25. August zu sehen.