Leclercs längst überfällige Siegpremiere vor Heimkulisse
Charles Leclerc im Ferrari gewinnt den Grand Prix von Monaco. Mit seinem ersten Sieg vor heimischer Kulisse erhöht der Monegasse den Druck auf WM-Leader Max Verstappen, der nur Sechster wird.
Für Charles Leclerc sind allen guten Dinge drei. Zum dritten Mal nach 2021 und 2022 aus der Pole-Position zum Rennen im Fürstentum gestartet, reichte es dem 26-Jährigen endlich zum längst überfälligen Heimsieg. Der Monegasse setzte sich nach 78 Runden auf dem engen Stadtkurs vor Oscar Piastri im McLaren und Teamkollege Carlos Sainz durch. Damit bescherte Leclerc Ferrari den ersten Sieg in Monaco seit 2017.
Endlich hat es für Leclerc in seiner Heimat geklappt mit dem ganz grossen Wurf. Seine ersten fünf Grands Prix als Formel-1-Fahrer vor der eigenen Haustür waren für ihn von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Nie hatte er es trotz teils ausgezeichneter Ausgangslage aufs Podest geschafft; ein 4. Platz vor zwei Jahren war das höchste der Gefühle.
Kaum Überholmanöver
Diesmal stand seinem Triumph im prestigeträchtigsten Grand Prix des Jahres nichts im Weg. Auch ein früher Rennunterbruch, verursacht durch eine Kollision dreier Autos, brachte Leclerc nicht aus dem Konzept. Der Lokalmatador hielt auch beim zweiten Start den direkt hinter ihm losfahrenden Piastri in Schach und kontrollierte das Rennen von der Spitze aus.
Ohne weitere Zwischenfälle entwickelte sich ein typisches Monaco-Rennen, praktisch ohne Überholmanöver. Auch von Weltmeister Max Verstappen drohte für Leclerc keine Gefahr. Der fünffache Saisonsieger nahm das Rennen nach einem Patzer im Qualifying von Startplatz 6 in Angriff, konnte sich bis zum Schluss jedoch nicht verbessern. Dies galt für die gesamte Top 10: Die Schlussrangliste war identisch mit der Startaufstellung.
Die Langeweile auf der Strecke konnte Leclerc egal sein. Er behielt auch beim einzigen Boxenstopp seine Führung und fuhr letztlich einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein.
Rückstand um 17 Punkte verkürzt
Mit seinem sechsten Grand-Prix-Sieg, dem ersten seit über zwei Jahren, verkürzte Leclerc seinen Rückstand in der WM-Wertung gegenüber dem in Führung liegenden Max Verstappen von 48 auf 31 Punkte (169:138). Im 3. Rang folgt mit 113 Punkten neu Lando Norris.
Der Engländer, der vor drei Wochen in Miami seinen ersten GP-Sieg gefeiert hatte, zog in der Gesamtwertung dank einem 4. Platz an Verstappens Teamkollege Sergio Perez vorbei. Der Mexikaner war am Sonntag nur wenige hundert Meter weit gekommen, ehe er durch eine von Kevin Magnussen im Haas ausgelöste Kollision unverschuldet seiner Chancen auf ein zählbares Resultat beraubt wurde.
Der Unfall, der auch für Magnussens Teamkollegen Nico Hülkenberg das Out bedeutete, hatte einen längeren Unterbruch und einen Neustart zur Folge. Bis die unzähligen Trümmerteile des arg in Mitleidenschaft gezogenen Red Bulls von Perez eingesammelt und die stark beschädigten Leitplanken ausgetauscht wurden, vergingen fast dreiviertel Stunden.
Sauber weiterhin ohne Punkte
Die Fahrer des Teams Sauber konnten trotz dem chaotischen Beginn nie in den Kampf um die WM-Punkte eingreifen. Der Finne Valtteri Bottas verpasste als Dreizehnter ein erstes zählbares Ergebnis, wie der Chinese Zhou Guanyu, der Sechzehnter und damit Letzter wurde.