Bündner Kandidatur: Markus Wolf will Präsident von Swiss Olympic werden
Alt-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold erhält Konkurrenz. Swiss-Ski schickt mit dem Bündner Markus Wolf seinen ehemaligen CEO ins Rennen um die Swiss-Olympic-Präsidentschaft.
Wolf ist nicht nur als ehemaliger Spitzensportler sowie Meister- und Nationaltrainer im Unihockey der sportliche Gegenentwurf zur ehemaligen Magistratin Metzler-Arnold, die vor allem Leistungsausweise in Politik und Wirtschaft vorzuweisen hat. Der 50-jährige Bündner kennt das Schweizer Sportsystem aus dem Effeff. Er nimmt für sich in Anspruch, eine «ganzheitliche Sportexpertise, die auch alle Alters- und Leistungsstufen umfasst – vom kindlichen Breitensport bis hinauf an die Weltspitze» mitzubringen, wie er sich im Communiqué von Swiss-Ski zitieren lässt.
So war Wolf Leiter der Sportförderung des Kantons Graubünden (2002 bis 2009) und danach Chef des Programms Jugend+Sport und Mitglied der Geschäftsleitung beim Bundesamt für Sport (2009 bis 2013), ehe er bis 2019 zu Swiss-Ski wechselte. Dort wurde er nach gut einem Jahr als Direktor Sport zum CEO befördert. Zuletzt führte Wolf, der den Executive MBA an der Universität Freiburg absolviert hat, mit der Weisse Arena Gruppe während vier Jahren ein Tourismus-Unternehmen, das in der Hochsaison rund 1300 Mitarbeitende hat.
Er verspüre eine «immense Motivation, die vielfältigen Perspektiven und umfassenden Kenntnisse aus 30 Jahren im Schweizer Sport für das Amt des Swiss-Olympic-Präsidenten zusammenfliessen zu lassen», sagt Wolf, der seit 2021 auch eines von fünf Mitgliedern des Stiftungsrats der Stiftung Sportförderung Schweiz ist. Diese öffentlich-rechtliche Stiftung stellt die unabhängige Mittelvergabe im nationalen Sport sicher.
Wolfs Kandidatur wird neben Swiss-Ski auch von Swiss Cycling, Swiss Unihockey und Swiss Hockey getragen. Diese Verbände sehen bei der am 22. November im Sportparlament anstehenden Wahl eine Richtungswahl – Jürg Stahl, seit 2017 Präsident des Sport-Dachverbandes, tritt aufgrund der Amtszeitbeschränkung ab. Während 19 Jahren hätten mit Jörg Schild und Stahl zwei verdienstvolle Sportfunktionäre mit stark politisch geprägtem Background die Geschicke des Dachverbandes geleitet. Nun solle die strategische Führung von einer Persönlichkeit mit einem prall gefüllten Sportrucksack verantwortet werden, wie es in der Medienmitteilung heisst.