US-Truppen sollen bis Mitte September aus dem Niger abziehen
Die US-Regierung und die Militärjunta im Niger wollen den bereits begonnenen Abzug der US-Streitkräfte aus dem westafrikanischen Krisenstaat bis Mitte September beendet haben. Darauf habe man sich nach mehrtägigen Gesprächen geeinigt, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Im Niger waren nach US-Informationen vom vergangenen Jahr mehr als 1100 amerikanische Soldaten stationiert.
Mit dem Abzug geht die Regierung von US-Präsident Jo Biden auf eine Forderung der Militärjunta ein, die im Niger seit Juli 2023 an der Macht ist und Mitte März ein militärisches Kooperationsabkommen mit den USA gekündigt hatte. Der Abzug der US-Truppen aus dem Niger wird nach Angaben der US-Regierung nicht die Fortsetzung der Entwicklungsbeziehungen zwischen beiden Ländern beeinflussen.
Der Niger war für das US-Militär zuletzt eine Drehscheibe für den Antiterrorkampf in der Sahelzone. Vor der Machtübernahme der Junta galt das Land als letzter demokratischer Partner europäischer Staaten und der USA in der Region. Der Niger war ein enger Verbündeter im Kampf gegen Terrorismus und gegen illegale Migration nach Europa. Der Umsturz löste eine schwere diplomatische Krise in der Region aus. Auch die Nachbarländer Mali und Burkina Faso haben sich von den USA und Europa abgewandt und nähern sich dafür Russland an.