Fast die Hälfte der einheimischen Wildbienen ist gefährdet
45 Prozent der einheimischen Wildbienen sind gefährdet. Grund dafür ist das mangelnde Angebot an Blüten zum Sammeln von Pollen und Nektar sowie fehlende Nistplätze. Dafür leben mehrere Arten wieder in der Schweiz, die vor 30 Jahren noch als ausgestorben galten.
Mit dem Klimawandel erreichen einzelne wärmeliebende Wildbienenarten erstmals oder nach längerer Zeit wieder die Schweiz, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Freitag mitteilte.
Die Situation der Bienen in der Schweiz entspreche derjenigen von Ländern wie Deutschland, Belgien und den Niederlanden, hiess es weiter. Reich strukturierte und breit genutzte Gebiete im Jura und in den Alpen beherbergen einen Artenreichtum, der selbst auf europäischer Ebene aussergewöhnlich sei. Dazu tragen auch die Sanierung und Pflege nationaler Biotope wie Trockenwiesen bei.
Die aktualisierte Rote Liste Bienen ist die zweite ihrer Art und ersetzt jene von 1994. Insgesamt wurden 615 Bienenarten bewertet, von welchen 279 (45,4 Prozent) auf die Rote Liste gesetzt wurden, davon sind 59 (9,6 Prozent) in der Schweiz ausgestorben. Von den auf der Roten Liste stehenden Arten sind weitere 40 Prozent verletzlich, 30 Prozent stark gefährdet und knapp zehn Prozent kritisch gefährdet.
Die Zahlen decken sich mit den Ergebnissen der ersten Roten Liste, schrieb das BAFU. Ein direkter Vergleich zwischen den Studien ist wegen der breiteren Datengrundlage der aktualisierten Liste nicht möglich.