Müheloser Sieg für die Schweiz
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft wahrt in Prag im vierten WM-Spiel ihre Ungeschlagenheit. Das Team von Trainer Patrick Fischer bezwingt Grossbritannien mühelos 3:0.
Spieler betonen immer wieder, dass es an einer WM keine «kleine» Teams mehr gibt. Jedoch war zwischen der Schweiz und Grossbritannien vor allem am Anfang ein deutlicher Klassenunterschied zu sehen. Das Schussverhältnis nach 20 Minuten lautete 14:2. Insofern war für den Favoriten das Schwierigste, die Konzentration hochzuhalten, was einigermassen gelang. Mehr als das Nötigste taten die Eisgenossen nach der ersten Pause allerdings nicht, die Intensität der Partie war tief. Die Briten waren selbst im Powerplay harmlos.
Nico Hischier brachte die Schweizer in der 4. Minute in Führung. Der Center der New Jersey Devils stand vor dem Tor goldrichtig und traf mittels Direktabnahme, nachdem Roman Josi mit einem Schuss aus spitzem Winkel an der Latte gescheitert war. Hischier stellte somit einmal mehr seinen guten Riecher für Spielsituationen unter Beweis und schoss bereits seinen vierten Treffer an diesem Turnier.
Zwei Minuten zuvor war Kevin Fiala mit einem Penalty am britischen Keeper Jackson Whistle gescheitert. Für das 2:0 zeichnete in der 14. Minute Dean Kukan verantwortlich, der Verteidiger von Schweizer Meister ZSC Lions profitierte von einem Fehlgriff von Whistle. Auch das 3:0 (39.), das Nino Niederreiter in Überzahl erzielte, war haltbar. Josi hatte wie beim 1:0 auch beim achten Powerplay-Tor der Schweizer an dieser WM den Stock im Spiel und hält nun bei acht Skorerpunkten (zwei Treffer). Auch Fiala liess sich gegen die Briten zwei Assists gutschreiben.
Im letzten Drittel stellte sich in erster Linie die Frage, ob der Schweizer Goalie Akira Schmid in seinem ersten WM-Einsatz von Beginn an einen Shutout feiern würden. Das war der Fall. Der zur Organisation der Devils gehörende 24-jährige Emmentaler erlebte einen geruhsamen Abend, musste bloss 15 Schüsse parieren. Die wenigen heiklen Situationen meisterte er bravourös.
Bei den Schweizern kehrte der leicht krank gewesene Tristan Scherwey in die Aufstellung zurück, Gaëtan Haas dagegen fehlte das dritte Spiel hintereinander. Das nächste Spiel der Schweizer ist erst am Samstag. Dann treffen sie um 12.20 Uhr auf Dänemark.
Telegramm und Tabelle:
Schweiz – Grossbritannien 3:0 (2:0, 1:0, 0:0)
Prag. -15’239 Zuschauer. – SR Ansons/Heikkinen (LAT/FIN), Heffner/Lundgren (GER/SWE). – Tore: 4. Hischier (Josi, Fiala) 1:0. 14. Kukan (Siegenthaler, Herzog) 2:0. 39. Niederreiter (Fiala, Josi/Ausschluss Dowd) 3:0. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Grossbritannien.
Schweiz: Schmid; Glauser, Josi; Kukan, Siegenthaler; Loeffel, Marti; Jung; Scherwey, Thürkauf, Kuraschew; Bertschy, Hischier, Fiala; Andrighetto, Jäger, Niederreiter; Simion, Senteler, Herzog; Ambühl.
Grossbritannien: Whistle; Philipps, O’Connor; Mosey, Batch; Halbert, Tetlow; Richardson, Ruopp; Curran, Perlini, Kirk; Dowd, Neilson, Lake; Betteridge, Lachowicz, Norris; Duggan, Davies, Shudra.
Bemerkungen: Schweiz ohne Haas (verletzt), Fora, Berra (beide überzählig) und Genoni (Ersatzgoalie). – 2. Fiala scheitert mit Penalty an Whistle. – Pfosten-Lattenschüsse: 4. Josi, 11. Simion, 29. Senteler. – Schüsse: Schweiz 30 (14-11-5); Grossbritannien 15 (2-9-4). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/5; Grossbritannien 0/5.
Tschechien – Dänemark 7:4 (1:1, 2:1, 4:2)
1. Schweiz 4/11 (16:8). 2. Tschechien 4/9 (15:9). 3. Kanada 3/8 (16:9). 4. Finnland 3/7 (12:2). 5. Norwegen 4/3 (8:15). 6. Dänemark 4/3 (10:15). 7. Österreich 3/1 (12:18). 8. Grossbritannien 3/0 (2:15).