Russlands neuer Verteidigungsminister: Keine Mobilisierung geplant
Russlands designierter Verteidigungsminister Andrej Beloussow ist Befürchtungen der Bevölkerung über eine möglicherweise geplante neue Mobilisierungswelle entgegengetreten. Zwar sei die Rekrutierung neuer Kämpfer eine wichtige Aufgabe, sagte der 65-Jährige am Dienstag laut Agentur Interfax während einer Anhörung im Oberhaus des russischen Parlaments, das offiziell über seine Ernennung entscheiden wird. «Ich möchte besonders betonen, dass nicht die Rede von einer Mobilmachung und von irgendwelchen ausserplanmässigen Massnahmen ist», fügte er dann aber hinzu. Als weitere wichtige Aufgabe seiner Behörde für die kommenden Monate nannte Beloussow zudem die ausreichende Versorgung der russischen Armee mit Ausrüstung, Raketen und Munition.
Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Kremlchef Wladimir Putin am vergangenen Sonntag überraschend den langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu entlassen. Zum Nachfolger bestimmte er den Wirtschaftsfachmann Beloussow. Beobachter sehen darin unter anderem den Versuch des Kremlchefs, angesichts der hohen Kriegskosten die eigene Rüstungsindustrie auf Vordermann zu bringen.