Lausanner Forscher löst Rätsel um Ursprung von Skorpionen
Lausanner Forschende haben ein Rätsel um den Ursprung der Skorpione gelöst. Sie identifizierten ein Fossil, das es erlaubt, die Entwicklung der Skorpione bis zu ihrer Entstehung vor über 500 Millionen Jahren zurückzuverfolgen, wie die Universität Lausanne mitteilte.
«Ursprünglich wollten wir das Fossil nur beschreiben und benennen. Wir hätten nie gedacht, dass es so viele Geheimnisse birgt», wurde der Uni Lausanne Forscher Lorenzo Lustri in der Mitteilung der Universität vom Dienstag zitiert.
Bislang gab es eine Lücke im Stammbaum der sogenannten Kieferklauenträger. Zu diesem Tier-Unterstamm gehören neben modernen Skorpionen auch Spinnen und Pfeilschwanzkrebse. Weil zuvor kein Fossil entdeckt worden war, das genügend Gemeinsamkeiten mit den modernen Arten aufwies, war unklar, welches die Vorfahren dieses speziellen Unterstamms waren.
Fünf bis zehn Millimeter gross
Dieses fehlende Puzzleteil hat Lustri nun gefunden: In einer Untersuchung von rund 100 Fossilien aus einer Fundstätte in Marokko identifizierte er in einem Fossil eine bisher unbekannte alte Tierart, die eine Verbindung zwischen den modernen Organismus und denen des Zeitalters des Kambriums vor über 500 Millionen Jahren herstellt. Über die Entdeckung berichtete er im Fachmagazin «Nature Communications». Die untersuchten Fossilien waren auf ein Alter von 478 Jahren datiert worden.
Die neu entdeckten, etwa fünf bis zehn Millimeter grossen Vorfahren der Skorpione wurden auf den Namen Setapedites abundantis getauft.
In weiteren Untersuchungen wollen die Forschenden nun mehr darüber erfahren. Denn noch habe das Fossil nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben, hiess es von der Universität Lausanne.