Pro-Palästina-Besetzer der Unis Bern, Basel, Freiburg unter Druck
Der Protest pro-palästinensischer Kreise hat am Montag die Universitäts-Leitungen in Bern, Basel und Freiburg auf Trab gehalten. Alle drei Universtitäten riefen die Aktivisten auf, die Besetzungen rasch zu beenden.
In Bern hatten rund 60 Personen am Sonntagabend mehrere Räume am Standort Unitobler in Beschlag genommen, darunter die Mensa. Laut Universität patrouillierten vermummte Personen im Gebäude. Zudem seien Aushänge mit teils antisemitischen Parolen angebracht worden.
Die Universitäts-Leitung bezeichnete die Situation als inakzeptabel. Sie sei verpflichtet, den Studienbetrieb vollumfänglich zu gewährleisten und dulde keine Einschüchterung von Uni-Angehörigen. Auch toleriere sie keine Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit durch aktivistische Kreise.
Die Besetzer hatten zu einem «akademischen Boykott israelischer Institutionen» aufgerufen. Das widerspreche jeglichen akademischen Werten, sagte Rektor Christian Leumann.
Ultimatum in Freiburg
Angespannt war die Lage auch an der Universität Freiburg. Dort hatten rund hundert Personen am Montagmittag eine Halle in Beschlag genommen. Das Rektorat forderte die Besetzer auf, die Räumlichkeiten bis zum Abend freizugeben.
Die «Studentische Kooperation für Palästina» verlangte unter anderem, dass die Universität die Gedenktafel für Chaim Weizmann in der Aula Magna entfernt. Weizmann, der erste israelische Staatspräsident, hatte in Freiburg studiert.
Protest und Angebot in Basel
In Basel besetzten Studierende das Bernoullianum, wo unter anderem das Departement Umweltwissenschaften untergebracht ist. Sie riefen dazu auf, die Hochschule solle ihre Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen sistieren. Am Abend erklärte das Rektorat, die Universität Basel sei bereit, am Mittwoch eine Delegation der Besetzer zu empfangen, wenn diese die Besetzung bis Dienstagabend auflösen.
Begonnen hatten die Studentenproteste vergangene Woche an Hochschulen in Genf, Lausanne und Zürich. In Genf, wo die Besetzung am Montag andauerte, reichte die Universität eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs ein.