Portugal feiert 50 Jahre Nelkenrevolution und Demokratie
Portugal hat am Donnerstag den 50. Jahrestag der Nelkenrevolution gefeiert, mit der 1974 die jahrzehntelange rechte Militärdiktatur endete.
«Mögen wir die Demut und die Intelligenz haben, die unvollkommene Demokratie immer der Diktatur vorzuziehen», sagte Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa bei einer im staatlichen TV-Sender RTP übertragenen Feierstunde im Parlament in Lissabon.
Zuletzt konnten jedoch auch in Portugal Rechtspopulisten die Unzufriedenheit von Menschen mit geringeren oder mittleren Einkommen und Ärger über Korruption für sich nutzen.
So konnte die rechtsgerichtete Partei Chega (es reicht) bei der Wahl im März mit Parolen gegen Ausländer und dem Wahlslogan «Portugal säubern» die Zahl ihrer Abgeordneten von 12 auf 50 mehr als vervierfachen.
Jedoch gibt es in Portugal ähnlich wie in Deutschland noch eine sogenannte Brandmauer nach rechts. Der konservative Wahlsieger Luís Montenegro lehnte eine Kooperation mit Chega ab und bildete stattdessen eine Minderheitsregierung.
Vor 50 Jahren hingegen beendeten linke Militärs die Gewaltherrschaft und den 1933 von Diktator António Salazar ausgerufenen sogenannten «Estado Novo», den «neuen Staat».
Der nahezu unblutig verlaufene Militär-Aufstand verdankt seinen Namen den Blumen, die jubelnde Zivilisten den Soldaten der Revolution in die Gewehrläufe steckten. Die jungen Militärs leiteten eine Demokratisierung des Landes ein und bei den Wahlen triumphierten die Linksparteien.