Vier Schweizer mit Ambitionen
Am Samstag starten in der NHL die Playoffs mit den Partien Carolina - New York Islanders und Boston - Toronto. Vier Teams mit vier Schweizer Hockey-Profis nehmen den Stanley Cup ebenfalls ins Visier.
Die vier Teams mit Schweizer Beteiligung kommen alle aus der Western Conference. Mindestens ein Schweizer wird auch in den Viertelfinals noch mit von der Partie sein, denn in der Serie zwischen den Vancouver Canucks mit Pius Suter und den Nashville Predators mit Roman Josi treffen zwei aufeinander. Aber das gesamte Quartett träumt nicht von den Viertelfinals, sondern vom ganz grossen Wurf.
Eine Chancen-Besprechung.
Pius Suter (Vancouver)
Seit Mitte Februar verloren die Vancouver Canucks mehr Spiele als sie gewannen. Dennoch sicherten sie sich die Pacific Division vor den Edmonton Oilers. Vancouver zählte die ganze Saison lang zu den besten Teams. Die Schwierigkeiten in den letzten zwei Monaten der Regular Season mögen mit der Knieverletzung des Nummer-1-Torhüters Thatcher Demko zusammenhängen. Demko bestritt die letzten beiden Qualifikationspartien aber wieder. Pius Suter ist bei den Canucks in der 3. Linie gesetzt. Er sammelte in der Qualifikation in 67 Partien dank 14 Toren und 15 Assists 29 Punkte und erwies sich als ähnlich effizient wie in seiner bislang besten Saison vor zwei Jahren bei den Detroit Red Wings (36 Punkte in 82 Partien). Die persönliche Formtendenz war zuletzt aber wie beim gesamten Team sinkend.
Roman Josi (Nashville)
Die Nashville Predators, Verlierer im Stanley-Cup-Final 2017 gegen Pittsburgh (in sechs Spielen), retteten ab Mitte Februar mit einer Serie von 18 Spielen mit mindestens einem Punktgewinn (16 Siege, 2 Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschiessen) ihre Saison. Aus fast hoffnungsloser Lage stürmten sie auf einen Playoff-Platz. Zuletzt gewann das Team um Captain Roman Josi allerdings bloss noch vier der letzten zehn Spiele. Der 33-jährige Berner ist der Dreh- und Angelpunkt bei Nashville. Josi verpasste wie Topskorer Filip Forsberg (94 Punkte) kein einziges Spiel. Josis Leistungen waren zuletzt herausragend. Zum zweiten Mal in seiner Karriere (nach der Saison 2021/22) gelang ihm im Schnitt mehr als ein Skorerpunkt pro Spiel (23 Tore, 62 Assists in 82 Spielen). Persönliche Formtendenz: Topform.
Nino Niederreiter (Winnipeg)
Die Winnipeg Jets beendeten die Saison als «heissestes» Team. Die letzten acht Qualifikationspartien gewannen sie ausnahmslos. In der Western Conference rückten sie hinter den Dallas Stars auf Platz 2 vor. In den Achtelfinals treffen die Jets auf Colorado Avalanche, den Meister von 2022. Und das Playoff-Tableau will es so, dass Winnipeg schon im Viertelfinal ohne den Heimvorteil auf Dallas treffen könnte, das Team mit den meisten Punkten im Westen. Nino Niederreiter verlor seit Anfang Saison zwar seinen Platz in der 2. Sturmlinie, zeigte indessen eine solide Saison. Mit 18 Toren und 16 Assists war Niederreiter nicht mehr so produktiv wie in den letzten beiden Saisons (45 und 49 Punkte). In den letzten Wochen der Regular Season machte ihm eine Achillessehnenverletzung zu schaffen. Zum Abschluss der Qualifikation gelang dem Bündner nach 19 Partien ohne einen Punkt immerhin wieder ein Assist zum Siegestreffer gegen Vancouver. Persönliche Formtendenz: auf Formsuche.
Kevin Fiala (Los Angeles)
Die Los Angeles Kings starteten bärenstark in die Saison und beendeten sie mit 10 Siegen aus den letzten 15 Partien auch gut. Sie stellten sogar einen Rekord auf (11 Auswärtssiege hintereinander zum Saisonstart). Zwischen dem guten Start und dem starken Finish lagen indessen zahlreiche schwächere Phasen, die sogar zu einem Trainerwechsel (Jim Hiller ersetzte Todd McLellan) führten. In den Achtelfinals treffen die Kings auf einen Angstgegner. Gegen die Edmonton Oilers schied Los Angeles vor einem Jahr in den Achtelfinals aus den Playoffs aus, ausserdem gingen die letzten sechs Partien in der Regular Season gegen die Oilers alle verloren. Immerhin scheint diesmal Kevin Fiala völlig gesund zu sein. Letzte Saison verpasste der 27-jährige St. Galler die ersten drei Playoff-Partien. Zum dritten Mal in Folge gelangen Fiala mehr als 70 Skorerpunkte (29 Tore, 44 Assists). Persönliche Formtendenz: sehr gut.