Zweite Runde in den Spektakel-Duellen
Zehn Tore fielen in den Viertelfinal-Hinspielen Arsenal gegen Bayern München und Real Madrid gegen Manchester City. Bei den Rückspielen sind die Heimteams im Vorteil.
Wer in der vergangenen Woche die beiden Champions-League-Spiele in London und Madrid parallel verfolgte, kam kaum zum Luftholen. Beide Partien boten nicht nur zahlreiche und gefühlt immer schönere Tore, sondern auch viele fussballerische Kabinettstücke und umstrittene Szenen. Das war beste Werbung für den Sport, die eigentlich kaum zu toppen ist. Oder doch?
Die Ausgangslage verspricht jedenfalls wieder Spannung. Nach dem 3:3 zwischen Real und City sowie dem 2:2 von Arsenal gegen Bayern ist vor den Rückspielen am Mittwoch noch alles offen. Wobei die vor heimischem Publikum spielenden Citizens und Münchner nun leicht im Vorteil sind.
Rückspiel unter neuen Vorzeichen
Bayern München, mit wenig Kredit nach London gereist, kehrte mit neuem Selbstvertrauen aus England zurück. Die Mannschaft von Thomas Tuchel, die nur drei Tage zuvor eine bittere Niederlage gegen Heidenheim kassiert hatte, wusste sich gegen die hochgelobte Offensive der Gunners zu wehren. Mit zunehmender Spieldauer wirkten die Münchner zielstrebiger und hatten bei einem Pfostenschuss von Kingsley Coman sogar Pech.
Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Spätestens jetzt, nachdem Leverkusen am Sonntag den Meistertitel gesichert hat, können sich die Bayern voll auf die Champions League konzentrieren. Arsenal hingegen musste am Wochenende eine unerwartete Heimniederlage gegen Aston Villa hinnehmen und damit die Tabellenführung abgeben.
«Jetzt geht es darum, wie wir nach diesem Rückschlag reagieren», sagte Trainer Mikel Arteta. «Das liegt in unserer Hand.» Mit einem Sieg in München würde Arsenal erstmals seit 2009 in die Halbfinals der Königsklasse einziehen. Aber auch die Bayern brennen nach zuletzt drei Viertelfinal-Niederlagen auf den Einzug unter die besten vier.
Parallelen bei City gegen Real
Als Manchester City und Real Madrid im letzten Jahr im Halbfinal aufeinandergetroffen waren, hatte es ebenfalls mit einem Unentschieden in Spanien begonnen. Im Rückspiel in England spielte das Heimteam dann gross auf und sicherte sich den Finaleinzug mit einem deutlichen 4:0-Sieg. Unter den Torschützen war damals auch der Schweizer Verteidiger Manuel Akanji, der nun auf ein ähnliches Szenario hofft. Schliesslich hat Real in bisher fünf Partien im Etihad Stadium noch nie gewonnen.
Doch die von Carlo Ancelotti trainierten «Königlichen» reisen mit viel Selbstvertrauen nach Manchester. In dieser Saison ist es bisher erst einem Team gelungen, Real zu schlagen: Stadtrivale Atlético gewann je einmal in Meisterschaft und Cup.
«Wenn wir die Leistung des Hinspiels wiederholen, können wir es schaffen», sagte der italienische Trainer. Und Mittelfeldspieler Federico Valverde ergänzte mit Blick auf das Vorjahr: «Wir müssen jetzt erfüllt sein vom Gedanken an eine Revanche.»