Nahost-Konflikt verunsichert Märkte bislang kaum
Der direkte Angriff des Iran auf Israel beschäftigt zum Wochenstart die Finanzmärkte zwar. Aber bislang lassen sich die Anleger davon nicht aus der Ruhe bringen.
Doch ausgestanden ist diese Krise noch nicht und Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen einer weiteren Eskalation.
Am Wochenende hatte der Iran mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und damit seine Drohung eines Vergeltungsschlages wahr gemacht. Allerdings wurden die meisten davon abgefangen, so dass sich ihr Schaden in Grenzen hielt.
Für die Finanzmärkte bedeuten solche Ereignisse üblicherweise Unsicherheit. Und das mögen die Investorinnen und Investoren nicht. Doch bisher reagieren die Börsen in Europa (noch) kaum auf die Eskalation der Krise. Die Märkte scheinen demnach nicht von einer weiteren Eskalation auszugehen.
So legt der Schweizer Leitindex SMI am Montagvormittag gar um 0,38 Prozent zu und der deutsche Dax gewinnt fast ein Prozent hinzu. Dass sich die Anleger bisher kaum Sorgen machen, zeigt auch der Volatilitätsindex des SMI. Das Angstbarometer der Börsianer gibt sogar leicht (-0,33%) nach und bewegt sich mit aktuell 12,6 Punkten weiterhin auf tiefem Niveau. Und auch bei dem als sicherer Hafen geltenden Gold und dem Schweizer Franken halten sich die Einflüsse bisher sehr in Grenzen, die US-Aktien-Futures signalisieren ausserdem eine festere Eröffnung der New Yorker Börse.
Viele Gefahren
Die Anleger hätten sich eben schon in der vergangenen Woche nach den Drohungen Irans auf einen möglichen Militärschlag eingestellt, heisst dazu es am Markt. Zudem stimme hoffnungsvoll, dass der Iran laut eigenen Angaben keine weiteren Angriffe plane und auch keine der beiden Seiten ein Interesse an einem offenen Krieg zu haben scheine, kommentiert die DZ Bank. Es bestehe aber ein erhebliches Risiko, dass die USA gegen ihren Willen in einen Krieg mit dem Iran hineingezogen werden könnten, so Liberum.
Wie es nun in den kommenden Tagen oder Wochen weitergeht, werde von der Reaktion Israels abhängen, schreiben die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Eine Eskalation der Krise im Nahen Osten würde für neue Volatilität an den Märkten sorgen.