Fabian Schär stoppt den persönlichen Negativtrend
Obwohl das Testspiel gegen Dänemark 0:0 endet, gibt es auf Schweizer Seite einen klaren Gewinner: Fabian Schär meldet sich mit einer Topleistung zurück.
Für Schär ging am Samstag eine unliebsame Serie zu Ende: Erstmals seit November 2021 stand er mit dem Nationalteam auf dem Platz und blieb ohne Gegentor. In den neun Partien dazwischen, in denen Schär eingesetzt wurde, kassierte die Schweiz satte 24 Treffer. Dies allein ihm anzulasten, wäre natürlich falsch. Jedoch blickt der Ostschweizer fraglos auf eine schwierige Zeit im Nati-Dress zurück.
Vorab die EM-Qualifikation wird der 32-Jährige in unguter Erinnerung haben. Nur drei Einsätze gab es für ihn, und jeder war enttäuschender als der andere. Gegen Rumänien wird er erst in den Schlussminuten eingewechselt und verliert prompt das Laufduell, das zum 2:2-Ausgleich der Gäste führt. Es folgen das Auswärtsspiel gegen Kosovo (2:2) und das Heimspiel gegen Belarus (3:3), in denen Schär von Beginn an spielt, aber wie die gesamte Abwehr keine gute Figur macht.
Spätestens da stellte sich die Frage, was bloss mit Schär im Nationalteam los ist. Denn im Klub überzeugt der Innenverteidiger seit Jahren. Mit Newcastle United brilliert er in der Premier League und trifft in der Champions League sogar gegen das renommierte Paris Saint-Germain. Doch mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust schien er stets gehemmter.
Sonderlob des Trainers
Eine Beobachtung, der Schär bereits im vergangenen Herbst widersprach. Manchmal gäbe es halt Spiele, die nicht so einfach seien, sagte er. Und weil im Nationalteam, anders als im Klub, die nächste Chance oft erst Wochen oder Monate später wieder kommt, hallen schlechte Leistungen länger nach.
Trotz seiner Erfahrung, oder gerade deswegen, kam im Vorfeld der Kaderbekanntgabe das Gerücht auf, wonach Yakin womöglich gänzlich auf Schär verzichten könnte. Denn wenn ein verdienter und einflussreicher Spieler unzufrieden ist, hat das Auswirkungen auf das ganze Team.
Doch Schär erhielt eine weitere Chance und wusste diese zu nutzen. Vom Trainer gab es ein Sonderlob. «Fabian hat ein sehr gutes Spiel gemacht», hielt Murat Yakin fest. «Er hat stets seine Präsenz markiert, war gut positioniert und gab schöne Pässe nach vorne.» Die Spieleröffnung war schon immer eine Stärke von ihm. «Es war wichtig fürs Vertrauen, wieder einmal zu null zu spielen», zeigte sich auch Schär erleichtert. Was seine starke Leistung für künftige Aufstellungen bedeutet, bleibt dagegen abzuwarten. Nico Elvedi, der am Samstag auf der Ersatzbank blieb, hat seine Qualitäten oft genug bewiesen.
Shaqiri auf der Verlierer-Seite
Das Gleiche gilt für einen anderen vermeintlichen Verlierer des Samstags: Xherdan Shaqiri. Der 120-fache Nationalspieler kam erst in der Schlussviertelstunde zum Einsatz. Von einer Degradierung wollte der Chicago-Legionär aber ebenso wenig wissen wie Murat Yakin. Der Nationaltrainer verwies auf die eben erst begonnene Saison in der amerikanischen MLS und sagte, dass er allein aufgrund des Momentums auf andere Spieler gesetzt habe.
Gleichzeitig liess Yakin durchblicken, dass Shaqiri allein aufgrund seiner Verdienste im Nationalteam keinen Sonderstatus geniesst. «Jeder Spieler im Team ist wichtig, aber keiner ist unverzichtbar.» Bezüglich Shaqiris künftiger Rolle im Nationalteam gilt es das zweite Testspiel vom Dienstag gegen Irland abzuwarten.