UN-Generalsekretär Guterres fordert erneut Waffenruhe im Gaza-Krieg
UN-Generalsekretär António Guterres hat bei seinem Besuch in Ägypten Forderungen nach einer Waffenruhe im Gaza-Krieg erneuert. «Jetzt ist es mehr denn je an der Zeit für eine sofortige humanitäre Feuerpause», sagte Guterres am Samstag bei einem Besuch am Rafah-Grenzübergang. «Die Palästinenser in Gaza, Kinder, Frauen, Männer, stecken in einem nicht enden wollenden Albtraum fest. Gemeinden wurden ausgelöscht, Häuser zerstört, ganze Familien und Generationen ausgelöscht.»
Guterres forderte auch die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas. Dies sei im «Geist des Mitgefühls» des islamischen Fastenmonats Ramadan. Israel forderte er erneut dazu auf, dringend benötigte Hilfsgüter in den Gazastreifen passieren zu lassen. «Ich möchte, dass die Palästinenser in Gaza wissen: Ihr seid nicht allein», fügte der UN-Chef hinzu. Am Samstag war Guterres für Gespräche in Ägypten eingetroffen und auch zur Grenze bei Rafah gereist.
Zuletzt hatten auch enge Verbündete wie die USA und Deutschland wegen der israelischen Kriegsführung Kritik geübt, weniger zivile Tote und mehr Hilfsgüter im Gazastreifen gefordert. Aufgrund der verzweifelten Lage hatten die USA, Deutschland und andere Länder bereits den Abwurf von humanitären Gütern aus der Luft sowie die Einrichtung eines Meereskorridors veranlasst. Laut den UN wurden seit Kriegsbeginn rund ein Drittel aller Gebäude in dem Küstenstreifen zerstört oder beschädigt.
Auslöser des Gaza-Krieges war der Terrorüberfall der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober im Süden Israels. Sie töteten 1200 Menschen und verschleppten 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. Israel griff das Küstengebiet daraufhin an, um die Hamas zu zerschlagen. Dabei kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 32 000 Palästinenser ums Leben, wobei diese Zahl sowohl Zivilisten als auch Kämpfer enthält.