Malgin: «Habe mich überraschenderweise gut gefühlt»
Was wiegt schwerer? Nach einer langen Pause ausgeruht oder voll im Rhythmus zu sein? Zum Auftakt der Playoff-Viertelfinals geben die Favoriten mit der Pause eine klare Antwort.
Auch in diesem Jahr gibt es in der Schweizer Eishockey-Meisterschaft wieder einmal einen neuen Modus – und dieser führt dazu, dass die Top 6 der Qualifikation mit zwölf oder sogar dreizehn Tagen eine so lange Pause wie noch nie haben. Ganz anders der Spielplan für die beiden Teams, die sich die Playoffs via neu eingeführtes Play-In verdienen mussten.
Beim Auftakt der ersten beiden Viertelfinalserien am Samstag trafen die beiden Extreme aufeinander. Lugano hatte sich in zwei Spielen gegen den Kantonsrivalen Ambri-Piotta für die Playoffs qualifiziert, der letztjährige Finalist Biel brauchte gar vier Partien dafür. Sowohl in Genf (3:2) als auch in Ambri (4:2) gewannen die Seeländer auswärts – und mit entsprechend breiter Brust reisten sie auch zum Qualifikationssieger ZSC Lions.
Nicht einfach
Die Zürcher liessen sich in einer intensiven und spektakulären Partie aber nicht überrumpeln. Dank zwei Treffern von Denis Malgin in den letzten 15 Minuten wendeten sie das Blatt nach einem 2:3-Rückstand und verhinderten so einen Fehlstart. «Ja, ich habe mich überraschenderweise ganz gut gefühlt», sagte der Topskorer Malgin bei «Mysports» mit einem zufriedenen Lächeln. Der Nationalstürmer mit den feinen Händen machte keinen Hehl aus seinem Respekt vor der Ausgangslage. «Wenn man nach zwölf Spielen wieder ein Spiel hat, ist das nicht immer einfach.»
Auch Lugano konnte das Hochgefühl vom Sieg gegen Ambri nicht zu einer Überraschung nutzen. In der Freiburger Arena – die wie diejenige in Zürich ausverkauft war – blieben die Tessiner mit 2:6 chancenlos. Sie müssen sich deutlich steigern, wenn sie Gottéron wie im letzten Jahr ein Schnippchen schlagen wollen.
ZSC und Fribourg ohne Verletzungssorgen
Überhaupt: Je länger die Serie dauert, umso eher könnte die Frische der sowieso besser besetzten Favoriten zum mitentscheidenden Faktor werden. Vielleicht spielte das happige Programm Biels bereits zum Auftakt eine Rolle. Wohl auch, weil sich mit Jérôme Bachofner im Rückspiel gegen Ambri ein weiterer Stürmer verletzte, entschied sich Biels Sportchef und Interimscoach Martin Steinegger für Jesper Olofsson statt Goalie Harri Säteri als sechsten Ausländer.
Joren van Pottelberghe kam erstmals seit dem 30. Januar wieder zum Einsatz und machte seine Sache im Kasten der Seeländer nicht schlecht, war aber auch nicht das unüberwindliche Bollwerk wie es der Weltmeister und Olympiasieger an guten Tagen sein kann. Gut möglich, dass am Montag wieder Säteri im Tor steht.
Die vielleicht gefährlichste Situation haben die beiden besten Teams der Qualifikation aber schon mal gemeistert. Ab jetzt sollte der Rhythmus auch für sie kein Problem mehr sein.