Mitarbeiter von Oppositionsführerin in Venezuela festgenommen
Nach dem Ausschluss der Oppositionsführerin María Corina Machado von der Präsidentenwahl in Venezuela ist ein Regionalleiter ihres Wahlkampfs wegen Terrorismusvorwürfen festgenommen worden. Gegen den Mann, Emill Brandt, habe ein Haftbefehl im Zusammenhang mit Gewalt im westvenezolanischen Barinas am 15. Januar vorgelegen, teilte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Samstag (Ortszeit) mit. An dem Tag hatten dort Lehrer demonstriert - Saab zufolge war es zu Gewalttaten als Teil eines Terrorplans gekommen.
«Ich prangere vor den Venezolanern und der Welt an, dass das Regime von Nicolás Maduro unseren Direktor des Kampagnenkommandos des Bundesstaates Barinas, Emill Brandt, nur wenige Stunden nach meiner Reise durch diesen Bundesstaat entführt hat», schrieb Machado bei X, früher Twitter. Das sei 47 Tage zuvor auch mit ihren Wahlkampfleitern in drei anderen Staaten passiert. Diese seien nun Insassen im Geheimdienstgefängnis El Helicoide – dem «grössten Folterzentrum Lateinamerikas».
Machado, von der Partei Vente Venezuela, war bei internen Vorwahlen im Oktober mit grosser Mehrheit zur Kandidatin der Opposition für die Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land am 28. Juli gekürt worden. Allerdings wurde ihr wegen angeblicher Unregelmässigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt. Ende Januar bestätigte der Oberste Gerichtshof die Entscheidung. Machado will den autoritär regierenden Präsidenten Maduro dennoch bei der Wahl herausfordern.
Brandt wird unter anderem Verschwörung und geschlechtsspezifische Gewalt gegen weibliche Sicherheitskräfte vorgeworfen, wie Saab bei X schrieb. Er komme vor ein Antiterror-Gericht in der Hauptstadt Caracas.