Schottischer Minister tritt wegen horrender Telefonrechnung zurück

Der schottische Gesundheitsminister Michael Matheson hat nach einer durch seinen Sohn verursachten Telefonrechnung von über 12’000 Euro seinen Rücktritt erklärt. Er ziehe es vor, die Regierung zu verlassen, um nicht von der politischen Arbeit abzulenken.

Dies erklärte der Abgeordnete der der Schottischen Nationalpartei (SNP) am Donnerstag in seinem Rücktrittsschreiben. Mathesons Sohn hatte bei einem Familienurlaub in Marokko im Winter 2022/2033 auf dem Dienst-Tablet seines Vaters Fussball geschaut und horrende Roaming-Kosten verursacht.

Als die Geschichte im November 2023 ans Licht kam, beteuerte Matheson zunächst, die Kosten seien allein durch den dienstlichen Gebrauch seines Tablets während der Reise entstanden. Oppositionsparteien rechneten daraufhin vor, dass der Minister Tausende E-Mails innerhalb weniger Stunden hätte verschicken müssen, um auf eine derartig Rechnung zu kommen.

Daraufhin gestand Matheson die Nutzung de Tablets durch seinen Sohn und erklärte, er habe die zunächst vom schottischen Parlament bezahlten Kosten vollständig zurückgezahlt.

Der schottische Regierungschef Humza Yousaf hatte Matheson im November noch den Rücken gestärkt und ihm sein Vertrauen ausgesprochen.

Oppositionspolitiker begrüssten den Rücktritt des Ministers und erklärten am Donnerstag, die die Geschichte werfe auch ein schlechtes Licht auf Yousaf. «Der First Minister muss sich wegen seines mangelnden Urteilsvermögens Fragen gefallen lassen», sagte die stellvertretende Vorsitzende der schottischen Labour-Partei, Jackie Baillie.

Der Unabhängigkeitsbefürworter Matheson war 2011 in die schottische Regierung eingetreten und hatte seitdem verschiedene Ämter inne, darunter das des Justizministers und des Verkehrsministers. Seit März 2023 war er Gesundheitsminister.