Swisspeace: Schweiz muss Finanzierung der UNRWA weiterführen

Die Schweiz soll laut der Friedensstiftung Swisspeace das Uno-Palästinenserhilfswerk UNRWA weiterhin finanzieren. Die Vorwürfe gegen einige Mitarbeiter seien bedauerlich, aber kein Grund, die gesamte Organisation in Frage zu stellen, sagte Direktor Laurent Goetschel.

«Ich bin nicht der Meinung, dass die Schweiz die Finanzierung der Uno-Agentur für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) aussetzen sollte», sagte Goetschel in einem am Montag veröffentlichten Interview mit «Le Temps». «Dass Mitarbeiter an den Terrorakten vom 7. Oktober beteiligt waren, ist bedauerlich und die Personen müssen bestraft werden», so der Swisspeace-Direktor, «aber das ist kein Grund, die gesamte Organisation in Frage zu stellen.»

Zurzeit gebe es keine Alternative für die Bildung und die Gesundheit der palästinensischen Bevölkerung, sagte Goetschel. Mit Blick auf die die UNRWA finanzierenden Staaten fügte er an: «Wenn sie sie in der Vergangenheit hätten reformieren wollen, hätten sie es nur tun müssen.»

Schweiz wartet ab

Die UNRWA steht im Zentrum einer Kontroverse, seit Israel 12 der 30’000 regionalen Mitarbeiter beschuldigt hat, in den Angriff der islamistischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel vom 7. Oktober verwickelt gewesen zu sein.

Als Reaktion darauf haben ein Dutzend Länder, darunter wichtige Geber wie die USA, Deutschland, Grossbritannien und Schweden, angekündigt, ihre Finanzierung für das Hilfswerk auszusetzen. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hatte am Donnerstag eindringlich davor gewarnt, die Finanzierung des Hilfswerks einzustellen. Die Schweiz wartet auf weitere Informationen, bevor sie eine Entscheidung über ihre UNRWA -Unterstützung trifft, wie das Aussendepartement Ende Januar mitteilte.