Zürcher Nacktmulle kuscheln gegen die Kälte
Im Zürcher Zoo präsentieren sich die Nacktmulle gerade besonders kuschelig: Gegen die Kälte drängen sie sich in grossen Gruppen zusammen. Wenn das nicht reicht, bietet sich ein Nacktmull als lebendiges Heizkissen an.
Frieren müssen die Nacktmulle im Zürcher Zoo zwar nie. In ihrer Anlage herrschen Temperaturen zwischen 25 und 32 Grad. Die nackten Tiere, die als die hässlichsten der Welt gelten, können aber dennoch auskühlen, weil sie ihre Körpertemperatur nicht regulieren können.
Um dies zu verhindern, haben sie eine niedliche Taktik entwickelt: Sie kuscheln in grossen Gruppen von bis zu 25 Tieren, manchmal stapeln sie sich auch übereinander zu einem rosaroten Haufen.
«Wir haben schon Hinweise von aufgeregten und besorgten Besucherinnen und Besuchern erhalten, dass die Nacktmulle alle tot seien», wird Tierpfleger Marco Brunner in einer Mitteilung des Zoos vom Mittwoch zitiert. «Wir beruhigen dann jeweils und erklären, dass die Tiere einfach gerne kuscheln, auch in Massen.»
Die lebende Wärmeflasche
Luft kriegen die nackten Tiere dabei kaum mehr. Sterben müssen sie deswegen aber nicht. Sie können bis zu 18 Minuten ohne Sauerstoff auskommen. Die Tiere fallen dazu in eine Art Schockstarre mit tieferer Herzfrequenz und tieferem Sauerstoffbedarf.
Sollten die Tiere trotz Massen-Kuscheln mal zu sehr auskühlen, wird ein Nacktmull zur lebenden Wärmeflasche auserkoren. Dieser sprintet dann durch die Gänge, heizt sich auf und legt sich zurück in den Kuschel-Haufen, um seine Artgenossen zu wärmen.