Osaka beim Comeback gut, aber nicht gut genug
Naomi Osaka verliert ihr mit grosser Spannung erwartetes Comeback auf der Grand-Slam-Bühne. Die Fakten des 2. Turniertages beim Australian Open.
Trotz einer viel versprechenden Leistung musste sich die 26-jährige Japanerin am Australian Open in Melbourne der als Nummer 16 gesetzten Französin Caroline Garcia 4:6, 6:7 (2:7) geschlagen geben. Osaka hatte sich im September 2022 von der WTA-Tour zurückgezogen und wenig später öffentlich gemacht, dass sie schwanger sei. Im Juli 2023 brachte sie ihre Tochter Shai zur Welt.
Vor zwei Jahren hatte sie über Depressionen und Angstzustände berichtet und später eine längere Pause genommen, um ihre mentale Gesundheit zu schützen. Bei ihrer Rückkehr in Brisbane präsentierte sich Osaka nur sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter gelöster als in der Vergangenheit, als sie sich meist abgeschottet hatte und mit grossen Kopfhörern herumgelaufen war. Sie habe in der Pause festgestellt, wie sehr sie das Tennis liebe und vermisse. «Ich versuche nun, mir viel weniger Druck zu machen und alles aufzusaugen.» Trotz der Niederlage gegen Garcia zeigte sich die ehemalige Weltnummer 1 und zweifache Australian-Open-Siegerin bereits wieder in guter Verfassung.
Murray sieht Ende der Karriere nahen
Nach Stan Wawrinka scheiterte auch ein anderer Oldie und Grosser der Tennisgeschichte in der 1. Runde. Andy Murray war über seine Leistung aber enttäuscht. «Einfach schwach», kommentierte der dreifache Grand-Slam-Champion nach der 4:6, 2:6, 2:6-Klatsche gegen den Argentinier Tomas Martin Etecheverry.
Andy Murray und Stan Wawrinka haben bei den Australian Open schon einige epische Spiele absolviert. Murray stand in Melbourne fünfmal im Finale, Wawrinka holte 2014 den Titel. Auch deshalb lieben die australischen Fans die beiden Tennis-Oldies ganz besonders.
Doch in diesem Jahr lief es für den 36 Jahre alten Briten und den 38 Jahre alten Schweizer am Yarra River überhaupt nicht gut. Raus in Runde eins, das hatten sich die beiden Veteranen ganz anders vorgestellt. Doch Wawrinka ging beim 4:6, 6:3, 7:5, 3:6, 0:6 gegen den Franzosen Adrian Mannarino am Ende die Puste aus. Murray fand beim 4:6, 2:6, 2:6 gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry nie seinen Rhythmus. «Das ist definitiv möglich», sagte der ehemalige Weltranglistenerste auf die Frage, ob dies sein letztes Spiel am Australian Open gewesen sei. «Ich habe eine Vorstellung davon, wie und wo ich aufhören will», meinte der Schotte. Öffentlich kundtun wollte er es aber nicht.
Nur drei Games für die Wimbledonsiegerin
Einen bitteren Auftritt hatte am Montag die Wimbledon-Siegerin Marketa Vondrousova. Die Tschechin war beim 1:6, 2:6 gegen die ukrainische Qualifikantin Dajana Jastremska völlig ohne Chance. Sie hatte sich vor dem Turnier mit Hüftproblemen herumgeschlagen und wurde offensichtlich nicht rechtzeitig fit.