Photobastei Zürich widmet Techno zwei Ausstellungen
Die Photobastei in Zürich zeigt zwei Ausstellungen über die Technokultur. Die Ausstellungen «The Pulse Of Techno» und «Techno Worlds» laufen vom 12. Januar bis zum 31. März. Laut Veranstalter finde die Subkultur erstmals Eingang in ein Schweizer Museum.
«Techno entstand in den 80er Jahren und ist die am längsten lebende globale Jugendbewegung geworden – es war also höchste Zeit, diesen Spuren nachzugehen», sagte Romano Zerbini, Direktor der Photobastei im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zerbini ist zudem Kurator der Ausstellung «The Pulse of Techno».
Im Fokus der Ausstellung stehen Zürich, die Technokultur und die damit verbundenen, neu geschaffenen Räume. Die Ausstellung blickt auf die Anfänge der Zürcher Szene in den 90er Jahren zurück, aber auch auf wichtige Schritte für die Entstehung der lokalen Subkultur wie die erste Street Parade 1992.
«Es gäbe kein Techno ohne technologische Entwicklung», sagte Zerbini. Dadurch, dass beispielsweise Synthesizer günstiger wurden, konnten plötzlich mehr Personen Techno produzieren. In der Ausstellung werden mehrere wichtige Etappen dieser Entwicklung veranschaulicht und der legendäre Drumcomputers Roland TR-808 kann ausprobiert werden.
Beichten aus den Anfängen
Eine andere Installation erinnert laut dem Kurator an eine Art Bleichstuhl, wo Aktivistinnen und Aktivsten aus der frühen Zürcher Techno-Ära erzählen. «Viele Orte von damals sind verschwunden», sagte Zerbini. Wie viele Subkulturen brauche auch Techno Freiräume. Nur seien diese immer schwerer zu finden. «Es geht natürlich auch ein wenig darum, auf die Situation aufmerksam zu machen», sagte der Kurator. Die Ausstellung zeigt darüber hinaus Fotografien, Flyer und Videos.
Zeitgleich ist in der Photobastei die Wanderausstellung «Techno Worlds» des deutschen Goethe Instituts zu sehen. Die Ausstellung, die erstmals in der Schweiz gezeigt wird, richtet den Fokus auf die globale Ebene des Phänomens. So gibt es eine Videoinstallation, die sich den Techno-Pionieren von «Underground Resistance» aus Detroit widmet, und die sozialen und politischen Dimensionen der Musik und Subkultur beleuchtet.
Begleitet werden beide Ausstellungen von verschieden Anlässen. So kommen «Underground Resistance» nach Zürich, und die Zürcher Rave-Punker von «Saalschutz», die sich 2017 auflösten, geben ein Konzert.