«While the Green Grass Grows» erzählt vom unvermeidlichen Vergehen
«While the Green Grass Grows» von Regisseur Peter Mettler ist nichts weniger als ein Film über alles: Das Werden und das Vergehen, das Mystische und das Unmittelbare, das Nahe und das Ferne. Ausgangspunkt ist der Tod seiner Eltern.
Im Zentrum des Films stehen die Eltern des schweizerisch-kanadischen Regisseur Peter Mettler («Gambling, Gods And LSD», «Becoming Animal»). Während der Dreharbeiten sind beide verstorben. «Mein neues Werk ist das bislang persönlichste», sagte Peter Mettler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mit der ihm eigenen Sensibilität nähert sich Mettler neugierig und improvisierend – grundiert mit meditativen Bildern und getragen von hypnotischem Sound – seiner Familie und gleichzeitig der Welt. Er schlägt dabei den Bogen von seiner individuellen, persönlichen Trauerarbeit zum grossen Ganzen: dem Lauf der Dinge. Im Gespräch betonte Mettler seinen universellen Anspruch: «Ich hoffe, dass meine Arbeit für das Publikum eine Inspiration ist bei der Auseinandersetzung mit dem unvermeidlichen Vergehen der Zeit und dem damit verbundenen Wandel, der uns alle betrifft.»
Der Film bietet sensible Betrachtungen zum Wesen der Zeit und zum menschlichen Sein, die weit über die 166 Filmminuten nachhallen. Dies ist das erklärte Ziel des Filmmachers: «Meine Filme sollen Hinweise darauf sein, wie wir dorthin gekommen sind, wo wir uns heute befinden.»
«While the Green Grass Grows», der Dokumentarfilm, filmisches Essay und Video-Tagebuch zugleich ist, umfasst zwei Teile eines siebenteiligen, rund zehnstündiges Tagebuchprojekts mit gleichnamigem Titel, an dem Mettler seit vier Jahren arbeitet. Mettler wurde 1958 als Sohn schweizerischer Eltern im kanadischen Toronto geboren. Er studierte dort Film. Ihm wird zugeschrieben, den filmischen dokumentarischen Essay nachhaltig beeinflusst zu haben.
«While the Green Grass Grows» läuft ab dem 11. Januar in den Deutschschweizer Kinos und am 20. Januar an den Solothurner Filmtagen.*
*Dieser Text von Raphael Amstutz, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert