Auseinandergehende Aussagen zu Einfluss von Sonko
Das Bundesstrafgericht ist bei der Anhörung eines mutmasslichen Folteropfers der Frage nachgegangen, ob Gambias früherer Innenminister Ousman Sonko die Misshandlungen mitzuverantworten hat.
Hintergrund ist ein Putschversuch in Gambia im März 2006. Befragt wurde ein Mann, den die damalige Regierung des Landes der Beteiligung an dem gescheiterten Staatsstreich beschuldigt hatte.
Der 56-Jährige war zu jener Zeit Hauptmann in der Armee und ein enger Mitarbeiter des Anführers des Putsches. Ein Ausschuss sollte die Ereignisse rund um den Putsch klären. Mitglieder des Gremiums waren der Direktor des Nachrichtendienstes, der stellvertretende Chef des Verteidigungsstabes sowie Sonko als damals ranghöchster Polizeioffizier Gambias.
Der Befragte führte aus, die drei Personen seien für die Verhöre verantwortlich gewesen. Sie hätten auch die Befugnis gehabt, Mitgliedern der gefürchteten paramilitärischen Spezialeinheit Junglers Befehle zu erteilen. Die Junglers hätten ihn gefoltert, damit er die Beteiligung am Putsch gestehe.
Sonko hatte schon früher ausgesagt, er habe keinerlei Kontrolle über die Junglers gehabt. Zudem sei er nicht ständig zugegen gewesen, wenn der Ausschuss getagt habe.