Die Sterne leuchten wieder

Vieles im zurückliegenden Jahr war dunkel. Ich denke an Kriege, an Verstorbene, die kein hohes Alter erreichen durften, an Firmenschliessungen wie die der CS, an die Teuerung, die gerade kleinen Leuten ein Loch ins Budget frisst. Dunkel war Ende letzten Jahres auch die Weihnachtsbeleuchtung vieler Ausserschwyzer Gemeinden. Um Strom zu sparen, hatte man sie abgeschaltet.

Wir Menschen brauchen Licht und Hoffnungszeichen, selbst wenn es nur ein geschmückter Weihnachtsbaum oder leuchtende Sterne an der Strasse sind. Frühere Generationen hatten oft wenig zum Essen und die Stube war kalt. Alles war knapp. Trotzdem gab es am Weihnachtsfest ein gutes Essen und jeder trug sein Holzscheit in die Kirche, um dort einzuheizen.

Nötiger als eine heile Welt ohne Dunkel brauchen wir die innere Ermutigung. Damit wir die Hoffnung für die Zukunft nicht verlieren. Ich meine kein naives und unwissendes Hoffen. Ich meine ein Vertrauen darauf, dass es hinter allem menschlichen Tun eine Kraft gibt, die in ein gutes Morgen führt. Als Christen sagen wir: Es gibt hinter allem einen Gott, der uns bewahrt.

Es gibt keine schönere Geschichte der Ermutigung als die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu. Eigentlich ging alles schief. Eine junge Frau wird schwanger und ihr Verlobter weiss nichts davon. Maria und Josef müssen ihr Heimatdorf verlassen und wegen einer Volkszählung ins ferne Bethlehem ziehen. Dort angekommen steht die Geburt vor der Tür, aber es gibt keinen Platz in der Herberge. Als das Kind endlich in einem Stall das Licht der Welt erblickt, sucht König Herodes nach ihm und trachtet ihm nach dem Leben. Nichts war so, wie Menschen es sich wünschen. Alle Lichtsignale standen auf Rot.

Es wäre leicht gewesen, den falschen Schluss zu ziehen: Die Welt und Gott sind gegen uns. So denken manche in unserer Zeit: Die Erde hat keine Zukunft und Kinder darf man nicht haben. Ich bin überzeugt, es kommt anders. Mit unsichtbarer Hand kehrt Gott Not in Segen. Das Kind aus dem Stall von Bethlehem wird heranwachsen. Es wird so wichtige Worte vom Frieden unter die Menschen tragen, dass heute fast jeder Erdenbürger seinen Namen kennt.

Die Weihnachtssterne über den Strassen in Ausserschwyz leuchten wieder. Es ist nicht entscheidend, woran wir unseren Zukunftsmut fest machen. Ob an der christlichen Weihnachtsbotschaft, an leuchtenden Sternen, am Zusammensein mit lieben Menschen oder anderen Dingen. Die Hauptsache ist: Fürchte dich nicht vor dem Morgen. Es gibt einen Gott, der mit uns ist.

Pfarrer Klaus Henning Müller,
Ev.-ref. Kirchgemeinde Höfe