Prozess gegen Ex-Torwart Jens Lehmann fortgesetzt
Vor dem Amtsgericht im süddeutschen Starnberg ist der Prozess gegen den früheren Fussball-Nationaltorwart Jens Lehmann fortgesetzt worden. Für den Nachmittag wurde ein Urteil erwartet.
Der Strafrahmen für die Taten, die dem WM-Helden von 2006 vorgeworfen werden, reicht nach Gerichtsangaben von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Lehmann ist angeklagt wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung, Beleidigung und versuchten Betrugs.
Im Zentrum der Vorwürfe gegen den 54-Jährigen steht ein skurriler Nachbarschaftsstreit. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, mit einer Kettensäge in die neu gebaute Garage seines Nachbarn eingedrungen zu sein und dort einen Dachbalken angesägt zu haben.
Lehmann hatte am ersten Prozesstag eingestanden, die Garage in Starberg (Bayern) mit der Kettensäge in der Hand betreten zu haben, sich ansonsten aber auf Erinnerungslücken berufen und von falschen Verdächtigungen und Rufmord gesprochen.
Bei der Fortsetzung des Prozesses am Freitag ging es zunächst um den Vorwurf, Lehmann sei – ohne die Parkgebühr zu bezahlen – aus einem Parkhaus am Flughafen gefahren, Stossstange an Stossstange mit einem voranfahrenden Auto.
Lehmann war 2006 zum gefeierten Goalie der Heim-WM in Deutschland geworden – vor allem durch seine Glanzleistung beim Elfmeterschiessen gegen Argentinien im Viertelfinale. In seiner aktiven Zeit spielte er unter anderem beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund und beim FC Arsenal in London. Im Finale um den Uefa-Pokal 1997 trug er mit einem gehaltenen Strafstoss im Penalty-Schiessen zum Sieg der Schalker gegen Inter Mailand bei.