Schauspielhaus Zürich soll Stammpublikum zurückholen
Die neue Co-Intendanz des Schauspielhauses Zürich will auch das Stammpublikum ansprechen. Die Inszenierungen sollen für ein unterschiedliches Publikum bestimmt sein, wie Pinar Karabulut und Rafael Sanchez am Freitag an einem Mediengespräch sagten.
Ab 2025 übernehmen Karabulut und Sanchez die Leitung des Schauspielhauses. Ihre Vorgänger standen wegen teils schlechter Besucherzahlen in der Kritik. Auch der angeblich zu stark auf Diversität und Identitätspolitik fokussierte Kurs wurde bemängelt.
Diversität würden schon ihre Biografien mitbringen, sagte Karabulut vor den Medien, sie gehöre dazu. Der Posten der Diversitätsbeauftragten werde beibehalten. Die Vorgänger hätten hier gute Arbeit geleistet.
Sanchez sagte aber auch, dass er sich teilweise vorstelle «wie meine Grossmutter ein Stück sehen würde». In einer eher kleinen Stadt wie Zürich «braucht es Inszenierungen für ein unterschiedliches Publikum». So könne das Haus gefüllt werden.
Zwei dutzend Bewerbungen
Dass sie eine Co-Intendanz anstreben, sei klar gewesen, sagte Sanchez. Sie wollen den Fokus auf das Sprechtheater und ein starkes Ensemble setzen. Die Jungen sollen gefördert werden.
Ein Tanzensemble wie unter den Vorgängern wird es aus Kostengründen nicht geben, eine Vorgabe des Verwaltungsrats. Kennengelernt hatten sich Karabulut und Sanchez in Zürich, als Sanchez noch Co-Intendant am Theater Neumarkt war.
Im Bewerbungsprozess setzten sich Karabulut und Sanchez gegen zwei Dutzend weitere Bewerbungen durch. Die Hälfte wurde von der Findungskommission aus Theatermacherinnen und Verwaltungsrat genauer betrachtet.
Die Verträge der bisherigen Intendanten Benjamin von Blomberg und Nicolas Stemann wurden nicht verlängert. In der Spielzeit 2024/2025 wird Ulrich Khuon die Intendanz übernehmen.