Grosser ukrainischer Drohnenangriff auf Halbinsel Krim
Die Ukraine hat am Dienstag mit mehreren Dutzend Kampfdrohnen die von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim angegriffen. Das russische Militär in Moskau teilte offiziell mit, die Angriffswelle sei abgewehrt worden. Dagegen berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass eine Reihe militärisch wichtiger Objekte auf der Krim getroffen worden seien. Dazu zähle auch ein Öllager in der Hafenstadt Feodossija, von dem aus russische Truppen versorgt würden, meldete die Agentur Unian.
Im Osten der Krim bei Kertsch sei ein Radar der russischen Flugabwehr zerstört worden. Bei Strelkowo im Norden der Halbinsel seien ein Stellplatz für russische Hubschrauber, ein weiteres Radar sowie ein Raketenleitsystem getroffen worden.
Überprüfen liessen sich die Angaben beider Seiten zunächst nicht. Bewohner der Krim berichteten Medien zufolge aber von Explosionsgeräuschen. Zwischenzeitlich wurde in der Nacht die 19 Kilometer lange Brücke von Kertsch gesperrt. Sie verbindet die 2014 völkerrechtswidrig einverleibte Krim und das russische Festland.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, 26 unbemannte ukrainische Flugkörper seien zerstört worden. 15 weitere Drohnen seien über dem Asowschen Meer und über der Krim abgefangen worden. Dies wäre der Zahl der Drohnen nach der grösste derartige Angriff der Ukraine seit dem Sommer.
Russland führt seit mehr als 21 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion beschiesst die Ukraine auch immer wieder russisches Staatsgebiet – sowohl in der Grenzregion als auch im Hinterland. Opferzahlen und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den schweren Kriegsfolgen in der Ukraine.
Die Ukraine berichtete am Dienstag ebenfalls von russischen Drohnenangriffen auf verschiedene Landesteile. Von insgesamt 17 russischen Kampfdrohnen hätten 10 abgefangen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Zudem habe Russland das Nachbarland in der Nacht mit sechs Raketen des Flugabwehrsystems S-300 beschossen.