Aussergewöhnlicher Schneefall beeinträchtigt Verkehr in der Schweiz
Anhaltende Schneefälle haben am Samstag an zahlreichen Orten der Schweiz für Verkehrsprobleme gesorgt. Vielerorts unterbrachen umstürzende Bäume den Bahn- oder den Strassenverkehr. In der Ostschweiz war der Schnee laut Meteoschweiz für Dezember aussergewöhnlich.
Laut dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) stellen die Schneefälle vom Samstag für die Messstationen in Zürich-Fluntern, Elm GL und Chur sogar Rekordwerte dar für das erste Dezemberdrittel. In Zürich-Fluntern wurden 26 Zentimeter registriert, in Elm 48 und in Chur 28. St. Gallen verfehlte den Rekord von 31 Zentimetern nur um einen Zentimeter.
Verantwortlich für den vielen Schnee war laut Meteoschweiz die Kombination einer südlichen Höhenströmung aus feuchter Mittelmeerluft mit aus Norden kommender, kälterer Polarluft. So setzte es in Mittelbünden bis zu 70 Zentimeter Schnee ab, andernorts einen halben Meter. Im übrigen Alpenraum waren es 20 bis 40 Zentimeter.
Doch auch im Flachland fiel Schnee – im Osten bis zu 25 Zentimeter. Das führte zu schwierigen Verhältnissen auf der Strasse und der Schiene. Die Eisenbahnstrecke Zürich-München war am Samstagnachmittag zwischen St. Margrethen SG und München unterbrochen. Reisenden in Richtung Stuttgart empfahlen die SBB, via Basel zu reisen. In und um München schneite es am Samstag besonders stark.
Im Graubünden waren am Samstagabend verschiedene Strecken der Rhätischen Bahn teilweise unterbrochen oder nur beschränkt befahrbar, wie das Unternehmen am Abend mitteilte. Nicht überall seien Ersatzbeförderungen möglich.
In den Regionen Bern und Luzern unterbrachen umstürzende Bäume gleich an drei Stellen den Regionalverkehr der Bahn. Betroffen waren die S-Bahn-Linien Bern-Schwarzenburg und Belp-Thun sowie die Linie Langnau i. E. BE-Luzern bei Wolhusen LU. Im Verlauf des Samstagnachmittags konnten diese Störungen behoben werden, wie dem Bahninformationsdienst Railinfo der SBB zu entnehmen war.
Ausgefallene Flüge in Zürich-Kloten
Mindestens 15 Zentimeter Schnee wurden auch am Flughafen Zürich-Kloten gemessen. Das führte zu mehr als 40 Annullationen von Flügen. So fielen etwa Flüge der Swiss nach Berlin und in das vom Schnee besonders betroffene München aus. Doch auch Flüge etwa nach Brüssel und London konnten nicht durchgeführt werden, wie der Flughafen-Internetseite zu entnehmen war.
Flughafen-Mediensprecherin Elena Stern sagte dazu auf Anfrage, der Winterdienst sei die ganze Nacht auf Samstag mit der Schneeräumung beschäftigt gewesen. Es kam auch zu Verspätungen, da die Flugzeuge enteist werden mussten. Der Flughafen Zürich empfahl Reisenden, sich über die Situation zu informieren.
Das empfahl auch Swiss-Mediensprecher Kavin Ampalam. Er sagte auf Anfrage, 3600 Swiss-Passagiere seien von den 40 annullierten Swiss-Flügen betroffen gewesen. Sie würden persönlich kontaktiert. Swiss werde alles daran setzen, sie auf Alternativ-Flüge umzubuchen. Swiss gehe von einer Normalisierung der Lage nach Ende der Schneefälle aus.
Es sei aber nicht auszuschliessen, dass es auch am Sonntag zu einzelnen Verspätungen und allenfalls auch Annullationen komme.
Baum auf A6 zwischen Bern und Biel
Auf schneebedeckten Strassen kam es allein in den Kantonen Bern und Zürich seit Freitagmorgen zu rund 120 Unfällen, wie es am Samstagmorgen bei den zwei Kantonspolizeien auf Anfrage hiess. Die Kantonspolizei Bern registrierte 60 Meldungen zu auf die Strasse gefallenen Bäumen.
Am Samstagnachmittag fiel beispielsweise in der Nähe von Münchenbuchsee BE ein Baum auf die Autobahn A6 zwischen Bern und Biel, wie der TCS vermeldete.