«Meine Stöcke machen den Grossteil meines Jobs»
Es ist ein Einstand nach Mass, den Martin Frk am letzten Dienstagabend feiert. In seinem ersten Spiel mit den Rapperswil-Jona Lakers bereitet er gegen die Adler aus Mannheim erst den Treffer zum 2:1 durch Gian-Marco Wetter vor und erzielt kurz vor Schluss sogleich seinen ersten Tref-fer im Dress der Rosenstädter. Es sind genau diese Dinge, für die ihn die Lakers in der Nationalmannschaftspause geholt haben.
Dass Frk ein Vollblut-Skorer ist, hat er in seiner Karriere schon genügend oft unter Beweis gestellt. Bei seinem Debüt zeigt er sein Können nicht nur bei den beiden Toren, sondern setzt sich gleich mehrfach gut in Szene, auch mit seinem brachialen Schuss. «Ich bin wohl damit geboren. Und meine Stöcke sind dafür gemacht, viel zu schiessen. Sie machen den Grossteil meines Jobs», sagt er mit einem Schmunzeln auf seine grösste Waffe angesprochen.
Schnellstmöglich weg aus Bern
Seit einigen Tagen weilt Frk nun in der Rosenstadt. «Ich bin wirklich glücklich, dass die Lakers mir diese Chance gegeben haben. Ich hoffe, ich kann das Vertrauen zurückgeben», sagt Frk. Das mit dem Vertrauen war zuletzt eher schwierig für den 30-jährigen Flügel aus Tschechien. Im Sommer kam er mit vielen Vorschusslorbeeren nach Bern, unterschrieb dort einen Zweijahresvertrag. Der Auftrag war klar: Frk sollte für die Tore zuständig sein. In Bern absolvierte er aber nur knapp die Hälfte der Partien, oft war er überzählig. Obwohl er gesund und seine Skorerwerte in Ordnung schienen. Er habe aber schnell gemerkt, dass der neue Trainer Jussi Tapola, der erst nach ihm verpflichtet wurde, nicht auf ihn setzt. «Es war eine schwierige Zeit, in der du als Spieler nicht sein willst.» Besonders mental war die Situation eine Herausforderung. Bereit zu bleiben, falls die Chance kommt. Aber gleichzeitig mehr auf der Tribüne zu sitzen, als unten auf dem Eis zu spielen. Für ihn sei darum schnell klar gewesen, dass er sich nach Alternativen umschauen würde. «Ehrlich gesagt, ich wollte so schnell wie möglich weg aus Bern.» So kam der Kontakt zu den Lakers zustande. Der Wechsel ging dann schnell über die Bühne. «Ich hoffe, dass ich nun das Schlechte hinter mir habe», sagt Frk.
Rask als Bekannter
Von den Lakers hat er nur Gutes gehört. Die Leute, mit denen er gesprochen hat, schwärmten vom Ort. «Die Berge und der See in der Umgebung sind wunderschön, ich werde meine Zeit hier sicher geniessen.» In der Mannschaft trifft er unter anderem auf Landsmann Roman Cervenka, von dem Frk schwärmt. Als Teenager hat er ihm in der tschechischen Liga beim Spielen zugeschaut. Und auch Victor Rask, mit dem er am Dienstag in einer Linie spielte, kennt er bereits. In der NHL kreuzten sich ihre Wege bei Carolina. «Es war nett, ihn wiederzusehen und jetzt mit ihm zu spielen. Er ist ein sehr guter Spieler», anerkennt der NHL-Zweitrundendraftpick von 2012.
Dass die Lakers zuletzt eine Baisse durchgemacht haben, hat Frk zwar auch mitbekommen. Zu viel Bedeutung will er dem aber nicht beimessen. «Das passiert manchmal. Unser Ziel sind nach wie vor die Playoffs.» Persönlich will Frk, der am Freitagabend erstmals in der Meisterschaft für die Lakers auflaufen wird, immer im Line-up sein und sich beweisen. «Mit mehr Spielen kommt auch das Selbstvertrauen. Ich will dem Team helfen, Spiele zu gewinnen.» Das will Frk in erster Linie mit Skorerpunkten machen. Und damit so richtig in der National League ankommen, nachdem es im ersten Anlauf noch nicht klappen wollte.
Freitag, 19.45 Uhr, SGKB Arena SCRJ Lakers – Lausanne
Ein Tor und ein Assist im ersten Spiel mit der neuen Mannschaft: Martin Frk feiert ein gelungenes Debüt im Dress der SCRJ Lakers. Der Neuzuzug ist froh über die zweite Chance, die er in Rapperswil-Jona erhält.
«Ehrlich gesagt, ich wollte so schnell wie möglich weg aus Bern.»
Martin Frk
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