Gemeindepolitik: mangelndes Interesse, anspruchsvolles Amt

(V. l.) Gemeindeschreiber Thomas Bollmann, Gemeindepräsident Christian Marty, Gemeinderat Ruedi Ott, Gemeinderätin Franziska Zingg, Vize-GP Michael Hess, Gemeinderätin Alice Nauer und Säckelmeister Guido Rusch.

Wenn gewählt wird, und keiner geht hin, ist das ein Problem. Wenn aber erst gar niemand kandidiert, oder zu wenige, sodass die Auswahl fehlt, ist das ein noch grösseres Problem. Beobachten lässt sich das im ganzen Land. Bereits im 2019 wurde deshalb ein Jahr der Milizarbeit ausge­rufen, gebracht hat’s nicht so viel. So hat der Gemeinderat Wollerau am Mittwoch in den «Verenahof» geladen, um über genau dieses Problem zu sprechen. Die Gemeindewahlen 2024, die Kandidaten, die es braucht, die Wollerauerinnen, die es zu motivieren gilt. Aber: Gekommen ist fast niemand. Gemeindepräsident Christian Marty und die Mitglieder des Gemeinderats präsentierten vor leeren Rängen. Vizegemeindepräsident Michael Hess sagte dann auch treffend: «Der heutige Abend zeigt die Problematik.» Die Botschaft der Veranstaltung: Gemeindepolitikerin kann ein anstrengender und zeitintensiver Job sein. Aber man bekommt auch viel zurück. Neben dem Feedback aus der Bevölkerung ist da auch eine Entlohnung: 32 000 Franken im Jahr, zuzüglich Sozialleistungen. Man ist aber auch gefordert, Marty spricht von einem grossen und komplexen Amt. Das auch Grenzen hat. Die Welt könne man als Gemeinderatsmitglied nicht verändern. «Die Gemeinde steuert in einzelnen Themen(-bereichen), oftmals wird sie jedoch fremdgesteuert.» Insgesamt wurde ein realistisches Bild gezeichnet – von einem Job, der aktuell nicht sehr begehrt ist.

Vollständiger Artikel in der Ausgabe vom Freitag, 17. November, zu lesen

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