Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag und Tornos wollen fusionieren
Die beiden Werkzeugmaschinen-Hersteller des Unternehmers Walter Fust - Tornos und Starrag - wollen fusionieren. Die neue Firma soll StarragTornos Group heissen.
Mit dem Zusammenschluss entstehe ein neuer, starker Konzern, der die Zukunft der globalen zerspanenden Werkzeugmaschinenindustrie wesentlich mitgestalten werde, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Ankündigung kommt nicht völlig überraschend. Schon im Mai hatten die beiden Gesellschaften angekündigt, sie würden eine Fusion prüfen.
Nun sei am Dienstag von den beiden Firmen ein Fusionsvertrag unterzeichnet worden. Im Anschluss müssen noch ausserordentliche Generalversammlungen von Starrag (29.11.) und Tornos (30.11.) dem Vorhaben zustimmen. Die Zustimmung dürfte allerdings reine Formsache sein. Nach letzten Angaben hält Walter Fust bei Starrag die Mehrheit der Aktien und bei Tornos verfügt er über knapp die Hälfte der Stimmrechte.
Zusammenschluss über Absorptionsfusion
Die an der Schweizer Börse SIX kotierten Tornos-Namenaktien sollen danach dekotiert werden. Technisch gesehen wird der Zusammenschluss über eine sogenannte Absorptionsfusion vollzogen. Abgeschlossen werden soll sie im Dezember. Als erster Handelstag der neuen Namenaktien der StarragTornos Group ist der 8. Dezember 2023 vorgesehen.
Michael Hauser soll danach in Personalunion als Verwaltungsratspräsident (VRP) und als CEO der neuen Gesellschaft wirken. Er ist heute VRP von Starrag und CEO von Tornos.
Die kombinierte Gesellschaft hätte im letzten Jahr einen Umsatz von 499 Millionen Franken, einen Betriebsgewinn von 29,6 Millionen und einen Reingewinn von 20,8 Millionen erzielt. Sie beschäftigt weltweit rund 2000 Mitarbeitende.
Synergien angepeilt
Durch den Zusammenschluss versprechen sich die Firmen umfangreiche Synergien. Mittelfristig sollen die Umsatzsynergien in der Grössenordnung von 10 bis 15 Millionen Franken liegen, insbesondere durch die verbesserte Marktpräsenz.
Bei den Kosten erwartet das neue Unternehmen Einsparungen zwischen 5 bis 10 Millionen Franken. Dies werde durch höhere Einkaufsvolumen, optimierte Infrastrukturkosten und Effizienzsteigerungen in Logistik und Vertrieb möglich, heisst es weiter.
Mit einem positiven Beitrag für den Unternehmensgewinn rechnet das Unternehmen ab dem Jahr 2025, wie der Präsentation zur Fusion zu entnehmen ist. Auch Mittelfristziele hat sich StarragTornos schon gegeben. So rechnete das Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von rund 5 Prozent.
Die operative Gewinnmarge (EBIT) soll sich in der Grössenordnung von 8 Prozent bewegen. Im Vergleich beträgt sie aktuell bei der Zusammenlegung der Geschäftszahlen der beiden Firmen bei knapp 6 Prozent.