Microsoft-Geschäft boomt dank Cloud und Künstlicher Intelligenz
Satte Milliardengewinne sind für Anleger bei Tech-Unternehmen nicht mehr genug. Sie wollen Wachstum bei Cloud und KI sehen. Microsoft hat im vergangenen Quartal ihre Erwartungen erfüllt.
Tech-Konzerne werden an der Börse immer mehr nach dem Erfolg im Geschäft mit Künstlicher Intelligenz und Cloud-Diensten bewertet. Microsoft und die Google-Mutter Alphabet meldeten für das vergangene Quartal beide ein deutliches Umsatzplus und hohe Milliardengewinne.
Die Microsoft-Aktie sprang danach im nachbörslichen Handel am Dienstag um knapp vier Prozent hoch – aber der Alphabet-Kurs fiel um fast sechs Prozent. Microsoft verzeichnete ein starkes Wachstum bei seinen Cloud-Angeboten, während Googles Cloud-Sparte die Erwartungen von Analysten verfehlte.
13 Prozent Umsatzwachstum
Microsoft profitiert weiter vom Boom bei Software mit Künstlicher Intelligenz, die auch die Nachfrage nach Cloud-Diensten des Konzerns antreibt. Das Umsatzwachstum bei der Cloud-Plattform Azure kletterte im vergangenen Quartal auf 29 Prozent von 26 Prozent im Vierteljahr davor. Microsoft steckte Milliarden in einen Pakt mit der ChatGPT-Entwicklerfirma Open AI und integriert ihre Technologien quer durch die eigene Produktpalette.
Insgesamt legte der Microsoft-Umsatz im vergangenen Vierteljahr um 13 Prozent auf 56,5 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn im Ende September abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal stieg um 27 Prozent auf 22 Milliarden Dollar.
Erwartungen enttäuscht
Das Werbegeschäft von Google läuft weiter stark, aber das Wachstum im Cloud-Geschäft im vergangenen Quartal hat die Anleger enttäuscht. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet verlor im nachbörslichen Handel am Dienstag zeitweise mehr als vier Prozent.
Ähnlich stark entwickelte sich das Geschäft auf Konzernebene auch bei Alphabet. Der Umsatz im dritten Quartal stieg um elf Prozent auf rund 76,7 Milliarden Dollar. Das übertraf die Prognosen der Analysten. Das Werbegeschäft von Google wuchs um 9,4 Prozent auf 59,65 Milliarden Dollar.
Im Cloud-Bereich verfehlten die Erlöse von gut 8,4 Milliarden Dollar trotz eines Sprungs von rund 22 Prozent die Markterwartungen. Und während die Sparte einen operativen Gewinn von 266 Millionen Dollar abwarf, hatten Analysten im Schnitt mit deutlich besseren mehr als 430 Millionen Dollar gerechnet.
Der Quartalsgewinn von Alphabet sprang unterdessen im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Dollar hoch. Dazu trug mit rund 760 Millionen Dollar auch eine Änderung bei den Abschreibungen auf Server und Netzwerktechnik bei. Ausserdem schob Google im zweiten und dritten Quartal Steuerzahlungen auf. Jetzt habe man dafür 10,5 Milliarden Dollar Steuern bezahlt, die im Schlussquartal verbucht würden, sagte Finanzchefin Ruth Porat.