Rieter muss weitere 400 bis 600 Stellen abbauen
Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter hatte im Juli einen umfangreichen Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Nun sollen, wie ebenfalls in Aussicht gestellt, deutlich mehr Stellen abgebaut werden. Grund ist die nach wie vor schlechte Auftragslage.
Aufgrund der aktuellen Marktsituation seien weitere markt- und volumenbedingte Anpassungen nötig, teilte Rieter am Freitag mit. Somit dürften primär in der Produktion 400 bis 600 Stellen verloren gehen. Wie hoch der tatsächliche Abbau ausfalle, hänge von der weiteren Entwicklung bei den Bestellungen ab.
Damit dürften beim Winterthurer Konzern insgesamt bis zu 900 Stellen verloren gehen. Im Juli wurde der Abbau von rund 300 Stellen vor allem in Overhead-Funktionen in Winterthur und Ingolstadt mit dem Verweis kommuniziert, dass 400 bis 600 weitere abgebaut werden könnten. Mitte Jahr beschäftigte Rieter weltweit 5555 Mitarbeitende.
Die Auftragslage von Rieter bleibt schwach: In den ersten neun Monaten nahm der Umsatz zwar um 11 Prozent auf 1,09 Milliarden Franken zu, der Auftragseingang brach hingegen um 58 Prozent auf 452,2 Millionen Franken ein. Analysten hatten mit einem weniger deutlichen Rückgang gerechnet.
Vor allem die Nachfrage nach neuen Maschinen sei eingebrochen, während sich das Geschäft mit Komponenten und Ersatzteilen etwas besser entwickle, hiess es weiter. Der Rückgang kommt nicht überraschend, Analysten hatten damit gerechnet nachdem die Aufträge bereits im ersten Halbjahr weggebrochen waren.
Derweil hält der Konzern an den für das Gesamtjahr gesetzten Zielen fest: Da will Rieter einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau erzielen im Bereich von 1,5 Milliarden Franken. Zudem wird eine Betriebsgewinn-Marge (EBIT) im Bereich von 5 bis 7 Prozent angepeilt.