JPMorgan warnt vor «gefährlichster Weltlage seit Jahrzehnten»
Die gestiegenen Zinsen und die Übernahme des kollabierten Geldhauses First Republic haben der grössten US-Bank JPMorgan im Sommer überraschend viel Gewinn beschert.
Unter dem Strich stand ein Quartalsgewinn von fast 13,2 Milliarden US-Dollar und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie JPMorgan am Freitag in New York mitteilte.
Doch Bankchef Jamie Dimon sieht die Welt möglicherweise in der «gefährlichsten Lage seit Jahrzehnten». Der Krieg in der Ukraine und der Überfall der Hamas auf Israel könnten weitreichende wirtschaftliche und geopolitische Folgen haben, sagte er bei der Vorlage der Quartalsbilanz.
Im dritten Quartal lief es für JPMorgan jedenfalls noch glänzend. So steigerte das Geldhaus seine bereinigten Erträge im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 40,7 Milliarden Dollar. Ohne die übernommene Bank First Republic hätte der Anstieg immerhin 15 Prozent betragen. Zum Gewinn des Konzerns steuerte First Republic 1,1 Milliarden Dollar bei.
Dass JPMorgan mehr verdiente als von Analysten geschätzt, lag nicht zuletzt an der Risikovorsorge für gefährdete Kredite: Mit 1,4 Milliarden Dollar legte die Bank dafür etwas weniger zurück als ein Jahr zuvor, während Analysten im Schnitt mit gut einer Milliarde mehr gerechnet hatten.