EU-Rechnungshof: Gleichstellung von Menschen mit Behinderung stockt
Massnahmen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in der EU haben deren Situation einem Bericht des EU-Rechnungshofs zufolge nur wenig verbessert. Die Werte der wichtigsten Gleichstellungsindikatoren hätten sich in den letzten Jahren kaum verbessert.
So hätten etwa 2021 dem Statistikamt Eurostat zufolge nur 51 Prozent der Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz gehabt; bei Menschen ohne Behinderungen läge der Anteil dagegen bei 75 Prozent, teilte der EU-Rechnungshof am Donnerstag mit.
«Die Beschäftigungslücke bei Menschen mit Behinderungen blieb damit gegenüber 2014, dem Beginn der Aufzeichnungen, nahezu unverändert», hiess es. Menschen mit Behinderung seien auch stärker von Armut bedroht.
Der Rechnungshof betont, dass für Sozialpolitik – also auch für Inklusionsmassnahmen – vor allem die EU-Staaten zuständig sind. Es gibt aber finanzielle Unterstützung für Sozialpolitik aus EU-Töpfen. Die Kommission könne aber nicht sagen, in welcher Höhe EU-Gelder tatsächlich für die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen ausgegeben würden, so der Rechnungshof. «Diese Information wäre aber wichtig, um anschaulich machen zu können, wie sich die Situation der Betroffenen durch EU-Hilfen verbessert habe.»