Pink Noise während des Tiefschlafs verbessert die Herzfunktion
Das Hören bestimmter Rauschgeräusche während des Tiefschlafs verbessert die Herzfunktion deutlich. Wie eine neue Zürcher Studie zeigt, war der Effekt bereits nach einer Nacht deutlich messbar.
Die gezielte Stimulation mit dem sogenannten «Pink Noise» während der Tiefschlafphase verbesserte bei den Probanden sowohl die Pumpleistung als auch die Entspannungsfähigkeit des Herzens, wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in einer Mitteilung schrieb. Die gemeinsame Studie der ETH und des Universitätsspitals Zürich wurde am Donnerstag im Fachmagazin «European Heart Journal» veröffentlicht.
Interessant könnte dies laut der Hochschule etwa für Leistungssportlerinnen und -sportler sein. «Im Leistungssport könnte ein solches Tiefschlafstimulationssystem in Zukunft verbesserte Herzfunktionen ermöglichen – und möglicherweise für eine schnellere und bessere Regeneration nach harten Trainings sorgen», wurde Erstautorin Stephanie Huwiler zitiert. Aber auch die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte allenfalls mit diesem oder ähnlichen Stimulationsverfahren verbessert werden.
Effizienterer Blutkreislauf
Die Forschenden haben für die Studie 18 Männer im Alter zwischen 30 und 75 Jahren während drei nicht aufeinanderfolgen Nächten im Schlaflabor überwacht. In einer der Nächte spielte ein Computer Pink Noise ab, sobald die Probanden in die Tiefschlafphase fielen. Das sind sehr kurze Töne einer bestimmten Frequenz, die sich anhören wie ein Rauschen.
Dabei stellten die Forschenden fest, dass sich der Tiefschlaf der Männer während der Stimulation verstärkte und sich die Herzschlagrate und der Blutdruck veränderten.
Vor allem die linke Herzkammer begann sich stärker zusammenzuziehen und zu entspannen, so die Universität. Dadurch verbleibt bei einem Herzschlag weniger Blut in der Herzkammer und mehr gelangt in den Kreislauf, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Die linke Herzkammer versorgt die meisten Organe, die Extremitäten und das Gehirn mit arteriellem, sauerstoffreichem Blut.
Die Ergebnisse seien trotz der kleinen Probandengruppe signifikant, so die ETH. Dennoch seien weitere Studien nötig. Zum Beispiel um zu untersuchen, ob die gleichen Prozesse auch bei Frauen ablaufen und ob auch Menschen mit einer Herzkrankheit von solchen Stimulationen profitieren.