Stadt Luzern ist 2400 Jahre älter als bisher angenommen
Die Pfahlbausiedlung im Bereich des geplanten Seetunnels des künftigen Durchgangsbahnhofs Luzern ist 5400 Jahre alt. Das sind 2400 Jahre mehr, als bisher angenommen.
2020 waren im Luzerner Seebecken erste Funde gemacht worden, die auf eine Besiedelung des Stadtgebiets zur Bronzezeit um 1000 vor Christus hindeuteten, wie es in der Mitteilung der Staatskanzlei Luzern am Mittwoch hiess. Erneute Untersuchungen zeigten, dass die Siedlung bereits 3400 vor Christus bestand.
1,5 Meter unter dem Seegrund stiessen die Forscher auf eine dunkle Schicht mit hohem organischem Anteil und Holzkohle, welche auf das Jahr 3400 vor Christus hinwiesen. Zu den Funden gehörten auch Keramikfragmente, verbrannte Getreidekörner und Feuersteingeräte.
Diese Funde deuten auf Reste eines oder mehrerer jungsteinzeitlicher Dörfer hin, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Auch belegten sie einmal mehr, dass der Seewasserspiegel in früheren Jahrtausenden deutlich tiefer lag als heute.
«Wir können mit den jetzigen, neuen Erkenntnissen eindeutig belegen, dass die Geschichte Luzerns mit einer jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlung beginnt. Das ist wirklich eine Sensation und bedeutet, dass schon vor 5400 Jahren Menschen im Gebiet der heutigen Stadt siedelten», liess sich Kantonsarchäologe Jürg Manser in der Mitteilung zitieren.
Folglich müssten nun Rettungsgrabungen vorgenommen werden, um die wichtigen kulturgeschichtlichen Zeugen zu dokumentieren. Diese seien vor dem Baustart des Durchgangsbahnhofs geplant und würden diesen nicht verzögern.