Streiks in Griechenland blockieren Fährverkehr
Aus Protest gegen geplante Änderungen des Arbeitsrechts haben am Donnerstag Streiks in Griechenland begonnen. Betroffen ist vor allem der Fährverkehr.
Fahrten aus Piräus zu den Inseln finden nicht statt, teilte die Gewerkschaft der Seeleute mit. Der Flugverkehr fand normal statt. Um die Mittagszeit waren Kundgebungen der Gewerkschaften geplant.
Zu starken Einschränkungen kam es auch im Nahverkehr. Dort legten Beschäftigte für mehrere Stunden die Arbeit nieder, berichtete der griechische Rundfunk ERT. Dem Streik haben sich auch die Staatsbediensteten angeschlossen, darunter Lehrer, wie ihre Gewerkschaft mitteilte.
Bis zu 13 Stunden Arbeitszeit am Tag
Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis plant Lockerungen beim Arbeitsrecht. Unter anderem wird die Flexibilisierung der Arbeitszeiten vorgesehen. Erstmals soll es eine «Beschäftigung auf Zuruf» geben – der Arbeitgeber könnte dann bei Bedarf spätestens 24 Stunden vor Arbeitsbeginn anrufen und den Beschäftigten anfordern.
Beschäftigte könnten künftig auch verpflichtet werden, am Samstag oder Sonntag zu arbeiten und würden für diesen sechsten Arbeitstag 40 Prozent des Tageslohns zusätzlich erhalten. Zudem soll es erlaubt sein, einen zweiten Job anzutreten und täglich zusätzlich zu den regulären acht Stunden beim einen Arbeitgeber weitere fünf bei einem anderen zu arbeiten. Die Gewerkschaften kritisieren die Aufweichung des Acht-Stunden-Tags und der Fünf-Tage-Woche.