Sika-Präsident Hälg übergibt im Frühling an Thierry Vanlancker
Bei Sika tritt Präsident Paul Hälg ab. Er hat die Entwicklung des Zuger Baustoffkonzerns über Jahre geprägt und führte die Gruppe durch die schwierige Phase, als sie vom französischen Baustoffriesen Saint-Gobain bedrängt wurde. Nachfolger wird Thierry Vanlancker.
Er wolle einer «neuen Ära» den Weg frei machen, wird Hälg am Freitag in einer Mitteilung des Sika-Konzerns zitiert. Als Nachfolger wird an der nächsten Generalversammlung von Ende März Thierry Vanlancker vorgeschlagen. Der frühere CEO des niederländischen Farben- und Lackherstellers AkzoNobel gehört seit 2019 dem Gremium an.
In der Ära von Paul Hälg stieg Sika zum Grosskonzern auf. Hälg übernahm das Präsidium im Jahr 2012. Damals erwirtschaftete Sika einen Umsatz von knapp 5 Milliarden Franken, im Jahr 2022 waren es über 10 Milliarden. Die beiden Milliardenübernahmen des französischen Mörtelherstellers Parex im Jahr 2019 und zuletzt des deutschen Bauchemieunternehmens MBCC halfen da mit.
Einen grossen Effort leistete Hälg kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten als der Konzern gemäss den Plänen der damaligen Besitzerfamilie Burkard an Saint-Gobain hätte gehen sollen. Nach Machtkämpfen und einem langjährigen Rechtsstreit blieb Sika schlussendlich eigenständig.
Rotationen im Management
Am Freitag machte Sika noch vor dem Kapitalmarkttag vom 3. Oktober, an dem die neue Wachstumsstrategie vorgestellt wird, eine Rotation im Top-Management bekannt. So wird ab Oktober der heutige Regionalleiter Americas, Christoph Ganz, zum Leiter der grössten Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).
Ivo Schädler, der bislang Leiter der EMEA-Region war, übernimmt die Funktion des Leiters Construction. Philippe Jost, derzeit Leiter Construction, wird zum Regionalleiter Asien/Pazifik ernannt und sein Vorgänger Mike Campion übernimmt die Region Americas. Damit rücken alle vier Manager einen Stuhl im Kreis herum nach rechts.