Reederei MSC will bei Hamburger Hafenlogistiker HHLA einsteigen
Die schweizerisch-italienische Reederei MSC will beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA einsteigen. Der in Genf ansässige Konzern habe ein Angebot abgegeben, teilte die HHLA am Mittwoch mit. Demnach soll die knappe Mehrheit das Unternehmens in Besitz Hamburgs bleiben.
«Im engen Austausch mit dem Aufsichtsrat der HHLA wird der Vorstand das angekündigte Angebot im besten Unternehmensinteresse und unter Wahrung der Interessen aller Stakeholder prüfen und bewerten», teilte die HHLA mit.
Knotenpunkt für MSC
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach auf einer Pressekonferenz im Rathaus von einer wegweisenden Transaktion, die zu einer strategischen Partnerschaft der Stadt mit einer der weltweit führenden Reedereien führe. Dies könne der gesamten maritimen Wirtschaft die Schubkraft geben, die in schwierigen Zeiten gebraucht werde.
MSC-Chef Soren Toft sagte, mit dieser sehr wichtigen und strategischen Zusammenarbeit werde Hamburg zukünftig ein Knotenpunkt. MSC wolle in der Hafencity die Deutschlandzentrale einrichten.
Kürzlich hatte der in der Schweiz wohnhafte Milliardär Klaus-Michael Kühne die Führung der HHLA scharf kritisiert und seine Bereitschaft zu einer grösseren Beteiligung an der Hafengesellschaft signalisiert. Der Senat hatte darauf kühl reagiert.
Verschwiegenes Unternehmen
MSC steht für Mediterranean Shipping Company. Das verschwiegene Unternehmen mit Sitz in Genf ist seit vergangenem Jahr, gemessen an den Transportkapazitäten, vor Maersk die grösste Container-Reederei der Welt. Sie ist zudem mit Tochterunternehmen auch im Kreuzfahrt- und Fährgeschäft aktiv.
Umsatzzahlen kommuniziert das 1970 in Italien gegründete Unternehmen nicht. Die Eigentümerfamilie Aponte zählt zu den Reichsten des Landes. Laut dem Bloomberg Billionaires Index belegte Firmengründer Gianluigi Aponte mit einem geschätzten Vermögen von 20,6 Milliarden US-Dollar den 79. Platz auf der Rangliste der reichsten Menschen der Welt.