Analyse: Weniger Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in EU
In der EU ist im ersten Halbjahr 2023 einer Analyse zufolge deutlich weniger Strom aus fossilen Energieträgern erzeugt worden als im Vorjahreszeitraum. Demnach sank die Nutzung fossiler Brennstoffe um 17 Prozent im Vergleich zur ersten Hälfte 2022.
Zwischen Januar und Juni habe der Anteil fossiler Brennstoffe wie Erdgas und Kohle am Strommix in der EU 33 Prozent betragen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Denkfabrik Ember hervorgeht.
Die Kohleverstromung ist demnach in der ersten Hälfte des Jahres in der EU im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent zurückgegangen, die Gaserzeugung um 13 Prozent. Bei der Stromerzeugung aus Solarenergie sei ein Anstieg um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Die Windenergieerzeugung stieg um 4,8 Prozent, wie aus dem Bericht hervorgeht.
«Ein Zeichen der Zeit»
Grund für die Entwicklung ist den Autoren zufolge ein Rückgang der Nachfrage um 4,6 Prozent – zurückzuführen auf anhaltend hohe Gas- und Strompreise, eine geringere Industrieproduktion und eine Reihe von Massnahmen für geringeren Verbrauch im Winter.
«Der Rückgang der fossilen Brennstoffe ist ein Zeichen der Zeit», sagte Autor Matt Ewen. «Aber wir müssen sehen, dass saubere Energie die fossilen Brennstoffe schneller ersetzt. Ein massiver Vorstoss, vor allem bei Solar- und Windenergie, ist dringend erforderlich, um eine widerstandsfähige Wirtschaft in ganz Europa zu stützen.»
Der Rückgang fossiler Brennstoff in der ersten Jahreshälfte sei in ganz Europa zu beobachten, wobei in elf Ländern ein Rückgang von mindestens 20 Prozent und in fünf Ländern – Portugal, Österreich, Bulgarien, Estland, Finnland – von mehr als 30 Prozent zu verzeichnen war.