Kanton hat noch 176 Asylplätze frei
Der Kanton Schwyz hat laut dem Schwyzer Amt für Migration noch Kapazitäten für weitere Flüchtlinge. Zurzeit beläuft sich die Anzahl freier Plätze in den kantonalen Strukturen auf insgesamt 176.
Der Kanton Schwyz hat dem Staatssekretariat für Migration (SEM) einen Korb erteilt. Das SEM hat die Kantone in einem Schreiben gebeten, die Möglichkeit der Schaffung zusätzlicher Unterbringungsreserven für den Asylbereich in Zivilschutzanlagen zu prüfen. In einer gemeinsamen Antwort an das SEM hält die Zentralschweizer Sozialdirektorinnen- und Sozialdirektorenkonferenz fest, dass die Kriterien für Zivilschutzanlagen wie Verfügbarkeit, Nutzbarkeit, Ausstattung und Kapazität sowie Lage für die bevölkerungs- und grössenmässig kleinen Kantone der Zentralschweiz eine Herausforderung darstellten.
Kanton Schwyz hat zurzeit 176 freie Plätze
Wie es im Schreiben heisst, wird die Schaffung zusätzlicher Unterbringungsreserven für den Asylbereich in Zivilschutzanlagen «als wenig zielführend betrachtet. Insbesondere die Verteilung auf viele kleine Standorte wird als unökonomisch und wenig effektiv bewertet.» Gemäss Tünde Szalay, Vorsteherin des Schwyzer Amts für Migration, gibt es in den kantonalen Strukturen derzeit 176 freie Plätze. Zurzeit seien in der Zeltstadt in Seewen mit einer Gesamtkapazität von 110 Personen 50 Personen aus der Ukraine, Afghanistan, Eritrea und der Türkei untergebracht. Hinzu kommen fünf Personen, die die Notunterkunft in Kaltbach bei Schwyz wegen eines Brandes verlassen muss-ten.
Zur Auslastung des Kantons Schwyz sagt Szalay: «Der Kanton Schwyz ist in der Lage, die Neuankömmlinge aufzunehmen. Prekär ist die Situation bezüglich freier Plätze für UMA, also unbegleitete Minderjährige.» Neue Standorte sind schweizweit gesucht
Um auch im Herbst noch über genügend Plätze für Schutz- und Asylsuchende zu verfügen, hat der Bundesrat im April ein Konzept für zusätzliche temporäre Unterkünfte in Auftrag gegeben. Weil davon ausgegangen wird, dass im laufenden Jahr bis zu 30000 Menschen Asyl in der Schweiz beantragen, wollte das Justizund Polizeidepartement von Elisabeth Baume-Schneider bei Bedarf zusätzliche Unterbringungsplätze in Containerdörfern schaffen. Doch der Ständerat lehnte das ab. Mit der Ablehnung des Vorschlags für die Unterbringung in Zivilschutzanlagen erhält Baume-Schneider zumindest aus der Zentralschweiz erneut eine Abfuhr.
Andere Kantone bereiten sich indes auf einen Anstieg der Asylzahlen vor, so stellt sich etwa der Kanton Bern darauf ein, bereits im September, spätestens aber im Oktober zusätzliche Personen unterbringen zu müssen. Inzwischen haben sich verschiedene Kantone dazu bereiterklärt, dem Bund insgesamt 1800 Plätze zur Verfügung zu stellen.