Geldmenge in der Eurozone schrumpft erstmals seit 2010
Die trübe Konjunktur im Euroraum lastet zunehmend auf der Entwicklung der Geldmenge. Die breit gefasste Geldmenge M3 sank im Juli zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte.
Es ist der erste Rückgang seit dem Jahr 2010. In der Geldmenge M3 sind nicht nur Bargeld, Einlagen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit, sondern etwa auch Geldmarktfondsanteile enthalten.
Die enger gefasste Geldmenge M1 schrumpft schon seit einiger Zeit. Im Juli ging sie aber noch deutlicher zurück als in den Monaten zuvor. Die Summe sank zum Vorjahresmonat um 9,2 Prozent. M1 gilt unter Ökonomen als verlässlicher Konjunkturindikator. Ein Teil des Rückgangs ist aber auch durch Umschichtungen von kurz- in längerlaufende Anlagen zu erklären, wie Ökonomen der Landesbank-Hessen-Thüringen erklärten.