Postfinance leidet unter der Zinswende
Im Ergebnis der Postfinance hat die Zinswende im ersten Halbjahr 2023 Bremsspuren hinterlassen. Trotz Mehreinahmen ging der operative Gewinn zurück.
Insgesamt erwirtschaftete die Finanztochter der Schweizerischen Post in den ersten sechs Monaten des Jahres einen um gut 13 Prozent höheren Betriebsertrag von 924 Millionen Franken, wie den am Mittwoch veröffentlichten Halbjahreszahlen der Post zu entnehmen ist.
Im Gegensatz zu den meisten Geschäftsbanken hat die Zinswende der Postfinance nicht gutgetan: Der Zinserfolg ist im Vorjahresvergleich um 46 Millionen auf 253 Millionen Franken gesunken, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Das Kreditverbot verunmögliche es der Postfinance, eine branchenübliche Rendite zu erwirtschaften.
Im Vorjahr habe die Postfinance noch Erträge aus dem Interbankengeschäft und aus Guthabengebühren, welche sie ihren Kunden damals aufbrummte, erwirtschaftet. Seit der Wende zu positiven Zinsen seien die Guthabengebühren aber vollumfänglich weggefallen, begründete das Unternehmen den Gewinnrückgang.
Demgegenüber stehen laut den Angaben neue Erträge aus der Verzinsung der Guthaben bei der Nationalbank und höheren Renditen auf Finanzanlagen im Zinsgeschäft.
Der von der Postfinance ausgewiesene Geschäftsertrag ging in der Folge im ersten Semester um 65 Millionen auf 616 Millionen Franken zurück. Das Betriebsergebnis der Postfinance sank auf 125 Millionen Franken, nach 164 Millionen ein Jahr zuvor. Unter dem Strich sank der Halbjahresgewinn um 63 Millionen auf 90 Millionen Franken.