«Es kommt auf das Gesamtpaket an»
mit Markus Dubs sprach Franziska Kohler
Sie haben unter anderem BandXsz gegründet. Seit wann gibt es dieses Format im Kanton Schwyz?
Das weiss ich gar nicht mehr so genau, ich schätze seit 16 oder 17 Jahren. Wir sind nach wie vor noch in der Pubertät (lacht).
Warum müssen Nachwuchsbands gefördert werden? Und warum mit einem Wettbewerb?
Der Band-Contest ist der eigentliche Träger der Förderung. Viele Bands gründen sich im Hinblick darauf und üben im Vorfeld ihre Auftritte. Die Förderung im allgemeinen Musikbereich ist ja bereits gegeben durch Musikschulen und Jugendorchester. Das heisst, man fängt als Kind mit Blockflöte an und lernt danach vielleicht Trompete oder ein anders Instrument und engagiert sich in einem Musikverein. Elektronische Instrumente wie E-Gitarre, E-Bass oder Keyboard kommen hierbei etwas zu kurz. Es gibt im Kanton immer noch weniger Bands als Musikvereine. Hinzu kommt: Bands müssen sich selbstständig organisieren, anders als der herkömmliche Musikunterricht. Wir möchten Bands eine Chance geben, sich zu formieren und motivieren sie. So leisten wir einen Beitrag für eine vielfältige Musikszene im Kanton.
Die Siegerband wird von einer Fachjury gekürt. Worauf kommt es an?
Darüber lässt sich trefflich streiten. Ich denke, es kommt auf das Gesamtpaket an. Also musikalische Leistung und Bühnenpräsenz. Und wir versuchen herauszufinden, welche Band das grösste Entwicklungspotenzial hat – bei der wir merken, da ist Motivation, Kreativität und Biss dahinter. Sie soll ja auch nach dem Wettbewerb weiter bestehen. Wir wollen eine Band fördern, die eigenständig unterwegs sein möchte. Darum drücken wir der Sieger-Band auch nicht einfach 3000 Franken Preisgeld in die Hand, sondern unterstützen sie mit diesem Betrag ein Jahr lang bei Konzertauftritten. Wir schubsen sie an und geben ihnen die Möglichkeit, ihren Preis zu nutzen. Dabei kommt auch unser Netzwerk ins Spiel.
Und die Verlierer gehen leer aus?
Das würde ich so nicht sagen. Der Wettbewerb funktioniert auch als eine Art musikalischer Kontaktbörse. Eine Band, die zum Beispiel keine Sängerin hat, wird im Nachgang des Contests vielleicht fündig. Und es ist eine Gelegenheit für die Fans, einen tollen Abend zu verbringen, ohne dass sie weit rei-sen müssen. Oder das Grosi kann seine Enkel einmal auf der Bühne bewundern. Darum gibt es auch kein gesamtschweizerisches Finale, obwohl es in der ganzen Deutschschweiz BandX-For mate gibt. Das Lokale ist uns sehr wichtig. Wir führen zudem Workshops durch. Vor rund einer Woche fand zum Beispiel für die Finalbands einer zum Thema Bühnenperformance statt.
Wie wichtig ist die Performance?
Diese ist immanent wichtig und hier besteht auch der grösste Unterschied zur herkömmlichen Musikförderung. Wer eine Supershow abliefert, dem verzeiht man auch mal einen falschen Ton. Zudem spielen Videos, die visuelle Präsentation, eine zentrale Rolle in dieser Musiksparte.
Warum präsentieren Sie das Finale am Open-Air Altendorf und nicht in einer eigenen Show?
Wenn man an einem grösseren Event oder in einem etablierten Club spielen kann, wo auch bekannte Bands auftreten, ist das einfach etwas anderes als in einer Mehrzweckhalle. Man spricht ein breiteres Publikum an. Das motiviert und gibt Selbstvertrauen.
Morgen findet am Open-Air Altendorf das Finale des Nachwuchsband-Wettbewerbs BandXsz statt. Gründer und Juror Markus Dubs erzählt, warum Nachwuchsförderung in diesem Bereich wichtig ist und worauf es ankommt.